In der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen Fortschritt bei der Armutsbekämpfung
Vermutlich ist Ihnen auch der Fortschritt bei der globalen Armutsbekämpfung entgangen, denn er wird in der breiten Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen. Einer aktuellen Oxfam-Studie entsprechend gelten mehr als eine Milliarde Menschen jetzt nicht mehr als arm.
Die Vereinten Nationen nahmen sich im Jahr 2000 vor, die weltweite Armut innerhalb von 15 Jahren zu halbieren. Das utopisch anmutende Ziel der Armutsbekämpfung wurde 2015 erreicht, aber von kaum jemanden realisiert. Wie die NGO Oxfam vor Kurzem mitteilte, gehen 92 Prozent der Deutschen von gleichbleibender oder gar gestiegener globaler Armut aus. Nur wenige Bundesbürger glauben, dass die weltweite Anzahl unter Not leidender Menschen mittlerweile um 25 Prozent gesunken ist.
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Erfolge bei der Armutsbekämpfung
Die Oxfam-Autoren orientieren sich bei ihrer Untersuchung am von den United Nations festgelegten Referenzjahr: 1990.
- Von der damaligen Weltbevölkerung (5.3 Milliarden Personen), mussten 1.93 Milliarden mit weniger als 1.25 Dollar pro Tag auskommen.
- Im Jahr 2015 hat sich bei einer globalen Bevölkerung von 7.3 Milliarden Menschen die Zahl der absolut Armen auf knapp 840 Millionen reduziert.
Insbesondere bei Einbeziehung der jeweiligen Erdpopulation sind die Erfolge bei der Armutsbekämpfung ermutigend und lassen die Globalisierung in einem anderen Licht erscheinen. Natürlich ist die wirtschaftliche Entwicklung in jedem Land unterschiedlich stark spürbar. Ausgerechnet die bevölkerungsreichsten Nationen machen jedoch die größten Fortschritte beim Kampf gegen die Armut.
Südostasien, China und Indien
Im Reich der Mitte galten 1990 noch 60 Prozent der Bevölkerung als arm, sie verdienten weniger als besagte 1.25 Dollar pro Tag. Mittlerweile hat sich der Wert, der Oxfam-Studie zur Armutsbekämpfung entsprechend, auf vier Prozent reduziert. Als Gründe werden wirtschaftliche Öffnung und politische Reformen angegeben.
Für den indischen Subkontinent zeigt die Studie keine Zahlenangaben auf, sie weist stattdessen auf die verbreitete ländliche Armut bei Verbesserungen für einen Großteil der Inder hin.
Mit der Agenda 2030 haben sich die Vereinten Nationen neue Ziele gesetzt."
In ganz Südostasien hatte 1990 nur jeder Zweite mehr als 1.25 Dollar am Tag, inzwischen trifft dies auf über 80 Prozent der Bevölkerung zu. Gleichzeitig sank in Asien und insbesondere in China die Zahl der unterernährten Menschen von 23 auf 13 Prozent. Mit der Agenda 2030 haben sich die Vereinten Nationen neue Ziele gesetzt: Sie wollen in den kommenden 14 Jahren dem Hunger auf allen Kontinenten ein Ende setzen.
Ergänzende Zahlen zur Armutsbekämpfung
Die Vereinten Nationen nahmen 1990 an, dass der Begriff absolut arm mit weniger als 1.25 Dollar am Tag gleichzusetzen ist. Dabei wurde jedoch ein wichtiger Aspekt übersehen: Die Inflation ist gerade in den Schwellenländern vergleichsweise hoch. In China lag die Geldentwertung pro Jahr bei durchschnittlich 5.4 Prozent, gemessen zwischen den Jahren 1986 und 2016.
Maßnahmen zur Armutsbekämpfung
Trotz dieser Ergebnisse und Zahlen müssen weitere Anstrengungen zur Armutsbekämpfung betrieben werden. Dazu gehören z.B.:
- die Schaffung von Aus- und Fortbildungsangeboten sowie Arbeitsplätzen
- der Aufbau von Sozialsystemen und deren Verfügbarkeit
- ein stetiges Wirtschaftswachstum.
Gerade mit einer Kapital- und Geldanlage kann ein Beitrag zur Armutsbekämpfung geleistet werden. Mit Hilfe nachhaltiger Investments wie z.B. die Anlage in einen Microfinance-Fonds, erhalten Menschen in Entwicklungsländern Zugang zu Finanzdienstleistungen. Dieser ermöglicht ihnen unternehmerisch tätig zu werden oder von Weiterbildungsmaßnahmen zu profitieren. So kann Armut reduzieren werden und Menschen helfen, ihren Lebensstandard aus eigener Kraft zu verbessern.
"Finanzplanung ist Lebensplanung - Geben Sie beidem nachhaltig Sinn!"