Selbst mit der Cloud werden Tafel, Heft und Kreide nicht aus dem Leben unserer Kinder verschwinden

Serie Bildung: Investition in die digitale Bildung Fünf Milliarden Euro für Schulen

Bisher hat die Digitalisierung an deutschen Schulen vor allem im Pausenhof Einzug gehalten. Während für Schüler der Umgang mit Smartphones, Tablets oder dem Laptop außerhalb des Klassenzimmers selbstverständlich ist, setzt man im Unterricht immer noch bevorzugt auf Tafel und Kreide. Das soll sich jetzt ändern.

Es ist nicht mangelnder Wille der Lehrer, digitale Medien bei der Wissensvermittlung einzusetzen - auch wenn mancher Schüler seinem Tutor in diesem Bereich mittlerweile voraus sein mag. Es fehlte bis dato vor allem an Geld, um entsprechend in neue Technologien investieren zu können. Der Computerraum oder das Sprachlabor sind vielfach nach wie vor "das höchste der Gefühle" an deutschen Schulen, aber inzwischen längst nicht mehr "State of the Art".

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Digitalpakt für den digitalen Sprung 

Um den digitalen Sprung nach vorne zu wagen, hat Bundesbildungsministerin Wanka bereits vor einigen Monaten den sogenannten "Digitalpakt" ins Leben gerufen und dafür fünf Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Mit dem Geld sollen binnen fünf Jahren gut 40.000 Schulen in Deutschland auf die digitale Zukunft eingestellt werden - ein ehrgeiziges Vorhaben, für das es nicht nur der Zusammenarbeit mit der Wissenschaft, sondern auch mit der Wirtschaft bedarf. Denn die treibt die Digitalisierung nachhaltig voran und ist unverzichtbar, wenn es darum geht, Schulen mit Breitbandanbindung, WLAN und entsprechender Soft- und Hardware auszustatten. 

Ein besonderer Stellenwert wird dabei dem Cloud-Computing zugeschrieben. Mit der Cloud ließen sich zahlreiche Schul- und Unterrichtsprozesse digitalisieren - von der Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien für diverse Fächer bis hin zur Erledigung von schulischen Verwaltungsvorgängen. Einen Feldversuch dazu gibt es schon. Das Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam (HPI) wird - mit 1,5 Millionen Euro durch das Bundesbildungsministerium unterstützt - in 26 von 300 Schulen des Exzellenz-Netzwerks "Mint-Ec" Cloud-Computing installieren. 

Mit der Cloud ließen sich zahlreiche Schul- und Unterrichtsprozesse digitalisieren."

Skepsis gegenüber Engagement der Wirtschaft 

Internet-Riesen wie Google wittern schon lange im Bildungsbereich ein großes Geschäft und haben sich bereits auf die Digitalisierung der Schulwelt eingestellt. Dabei drängt man auch mit einer großen Bandbreite an Inhalten auf den Markt, ist aber in Deutschland - im Gegensatz zu anderen Ländern - noch recht zurückhaltend. Das hat einen guten Grund. Bei der Vorgabe der Lerninhalte wollen die Länder als zuständige Instanzen auch weiterhin federführend bleiben. Eine gewisse Skepsis gegenüber dem Einfluss der Wirtschaft auf Bildung hat hier Tradition und wird durch die Digitalisierung nicht einfach aufgehoben. 

So soll der digitale Unterricht auch nicht klassische Formen des Know-how-Transfers ersetzen, sondern lediglich ergänzen. Selbst mit der Cloud werden daher Tafel, Heft und Kreide nicht aus dem Leben unserer Kinder verschwinden.

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