Das Ölzeitalter wird nicht ewig währen

Sogar ExxonMobil denkt um Geht das Ölzeitalter zuende?

Das 20. Jahrhundert kann als Ölzeitalter gelten. Mit der Verbreitung des Autos als Massenprodukt, dem riesigen Bedarf an Strom und Wärmeenergie sowie der Verarbeitung in vielen Konsumgütern wurde Öl zum "Schmierstoff" der modernen Industriegesellschaft. Doch das Ölzeitalter wird nicht ewig währen. Das wissen auch Ölkonzerne wie ExxonMobil.

In seiner aktuellen "Energieprognose Deutschland 2018 - 2040" geht der Konzern ExxonMobil davon aus, dass in den nächsten beiden Jahrzehnten Erdgas das Erdöl als Haupt-Energieträger mit hoher Wahrscheinlichkeit ablösen wird. Für einen Lieferanten, dessen Kerngeschäft das Öl ist, bedeutet das eine strategische Herausforderung.

Weniger Öl - vor allem durch weniger Nachfrage 

Dass die weltweiten Ölreserven begrenzt sind, ist bekannt. Obwohl "Peak-Oil" - der Zeitpunkt der möglichen maximalen Ölförderung - dank Fracking und Erschließung weiterer Vorkommen entgegen früherer Prognosen nicht erreicht ist, wird Öl an Bedeutung verlieren. Das liegt weniger am Angebot als an der Nachfrage. Verschiedene Einflüsse sorgen dafür, dass weniger Öl als früher eingesetzt werden wird. 

Das sind zum Beispiel die Bemühungen um mehr Energieeffizienz. Dank fortschrittlicher Technologien sind heute mit geringerem Ölverbrauch die gleichen Ergebnisse erzielbar. Das gilt beim Autofahren wie bei der Stromerzeugung oder der Heizung. Gerade in Deutschland ist mit der Energiewende eine bewusste Hinwendung zu erneuerbaren Energien erfolgt, die Öl auf lange Sicht überflüssig machen soll. Die Notwendigkeit des Klimaschutzes wird dabei den Druck zum "Ölsparen" aufrechterhalten. Dort wo erneuerbare Energien nicht ausreichen, kommt Erdgas als "Substitut" ins Spiel. Dessen CO2-Bilanz ist immer noch besser als die von Erdöl und die weltweiten Reserven sind größer. 

Dank fortschrittlicher Technologien sind heute mit geringerem Ölverbrauch die gleichen Ergebnisse erzielbar." 

Rückgang des deutschen Ölverbrauchs um 30 Prozent 

Laut ExxonMobil-Report wird Erdgas in Deutschland spätestens 2030 das Öl als Energielieferant Nummer eins ablösen. Aber auch im Jahr 2040 leisten Öl und Gas nach wie vor die "Hauptarbeit" bei der Energieerzeugung - trotz Ökostrom und Rückgang des Primärenergieverbrauchs um 40 Prozent. 

Der Anteil beider Rohstoffe zusammen liegt dann immer noch bei 60 Prozent. Auch beim Fahrzeugantrieb rechnet die Studie damit, dass auf Öl nicht verzichtet werden kann. Rund zwei Drittel der Motoren sollen 2040 noch mit Benzin oder Diesel betrieben werden, nur 20 Prozent mit Elektroantrieb. 

Insgesamt geht ExxonMobil von einem Rückgang des deutschen Ölbedarfs von 30 Prozent in den nächsten beiden Dekaden aus.

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