Frage nach den Kosten

Alte und Junge müssen die Lasten gemeinsam schultern Generationensymmetrie

Je länger die Corona-Einschränkungen andauern, desto lauter wird die Frage nach den Kosten. Schon heute ist absehbar, dass die junge Generation besonders stark belastet wird. Entzündet sich ein Generationenkonflikt?

Ein wesentliches Ziel des Shutdowns bestand darin, insbesondere ältere Menschen vor einer möglichen Ansteckung zu schützen. Im Vergleich zu anderen Ländern gelang die Eindämmung der Epidemie in Deutschland recht gut. Die meisten Menschen akzeptierten die teilweise drastischen Maßnahmen der Politik. Doch wer wird die Schulden bezahlen, die der Staat zur Krisenbewältigung macht? Die größten Lasten werden die Jungen zu schultern haben.

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Warum treffen die Auswirkungen der Corona-Pandemie die junge Generation besonders hart?

  • Es besteht die Gefahr, dass sich die Unterbrechung des Bildungs- und Ausbildungsweges langfristig negativ auf die Karrierechancen und Verdiensthöhe der heute Jugendlichen auswirkt.
  • Die Arbeitslosigkeit könnte steigen, falls viele Unternehmen die Corona-Krise nicht überstehen. Erfahrungsgemäß sind die Einstiegshürden zum Arbeitsmarkt in diesem Umfeld für junge Menschen hoch.
  • In Deutschland steigt die Schuldenquote wegen Corona von 60 auf 80 Prozent. Diese Schulden müssen langfristig abgebaut werden und treffen die jüngere Generation darum stärker.

Entstehen einer Lockdown-Generation muss verhindert werden

Die Internationale Arbeitsorganisation ILO - eine Sonderorganastion der UN - warnt vor dem Entstehen einer Lockdown-Generation. Sie fordert die Staaten auf, jetzt schnell und entschlossen zu handeln, um eine Benachteiligung der jungen Menschen zu vermeiden. Analysen der ILO-Experten belegen, dass jüngere Beschäftigte bei einem starken Rückgang der Wirtschaftsleistung überproportional betroffen sind. Sie werden schneller arbeitslos und haben dann schlechte Chancen, einen Job zu finden, der ihrer Qualifikation entspricht.

Wer wird die Schulden bezahlen? Die größten Lasten werden die Jungen zu schultern haben."

Alte und Junge müssen die Lasten gemeinsam schultern

Die Gefahr eines sich anbahnenden Genetationenkonfliktes ist realistisch. Außerdem könnte Corona dazu beitragen, dass sich die bereits bestehenden Ungleichheiten zwischen  den Ländern weiter vertiefen könnten. Die Politik muss jetzt den schnellen Wiedereinstieg in das 'normale' Leben meistern. Angesichts der Altersstruktur unseres Landes besteht die Gefahr, dass dabei die Interessen der jungen Generation vernachlässigt werden.

Dass die Älteren bei Wahlen mehr Stimmen haben, sollte bei den anstehenden Maßnahmen keine Rolle spielen, um die Generationsymmetrie nicht zu gefährden. Mit einem klugen Mix aus konjunkturfördernden Maßnahmen und leichter Inflation lassen sich erfahrungsgemäß hohe Schulden abbauen, ohne einzelne Gruppen zu benachteiligen.

 

 

Autor: Tobias Riefe

 

 

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