Die Dynamik im Markt für börsengehandelte Fonds (ETFs) nimmt weiter zu

UBS Asset Management Geschäft mit aktiven ETFs

Die Dynamik im Markt für börsengehandelte Fonds (ETFs) nimmt weiter zu. Nachdem sich lange Zeit vor allem passiv gemanagte Produkte durchgesetzt hatten, rückt nun ein Segment verstärkt in den Fokus: aktive ETFs. Diese kombinieren die Flexibilität und Handelbarkeit klassischer Indexfonds mit der individuellen Steuerung durch Portfoliomanager. Der Trend kommt vor allem aus den USA, gewinnt aber zunehmend auch in Europa an Bedeutung.

Jüngster Beleg: Der Fondsarm der Schweizer Großbank UBS kündigt den Einstieg in den Markt für aktiv gemanagte ETFs an – und folgt damit dem Beispiel anderer großer Häuser wie J.P. Morgan, Fidelity, Amundi oder DWS. Damit reiht sich ein weiterer Schwergewichtsanbieter in das wachsende Segment ein und verleiht dem Format neue Glaubwürdigkeit.


Strategiewechsel mit Signalwirkung

Lange hatte sich die ETF-Branche in zwei Lager aufgeteilt: Auf der einen Seite die klassischen Indexanbieter, die mit günstigen Gebühren und breiter Marktabdeckung warben. Auf der anderen Seite die aktiven Fondsmanager, die durch gezielte Titelauswahl Mehrwert gegenüber der Benchmark erzielen wollten – aber dafür höhere Kosten in Kauf nahmen.

Mit der neuen Generation aktiver ETFs beginnt sich diese Trennung aufzulösen. UBS Asset Management sieht darin eine logische Weiterentwicklung des Produkttyps: Anleger wünschen sich Transparenz, Liquidität und Kostenkontrolle – ohne auf aktives Management verzichten zu müssen. Durch die tägliche Handelbarkeit an der Börse, die transparente Preisbildung und die zunehmende Vielfalt der Strategien wird das aktive ETF-Segment zum Bindeglied zwischen zwei Welten.

Für UBS ist der Schritt daher mehr als ein taktisches Produktangebot – es ist ein strategisches Bekenntnis zur Weiterentwicklung des europäischen Fondsmarkts.


Was aktive ETFs auszeichnet

Aktive ETFs unterscheiden sich von traditionellen ETFs in einem wesentlichen Punkt: Sie folgen keinem festen Index, sondern werden von Portfoliomanagern gesteuert, die auf Basis eigener Analysen, Modelle und Einschätzungen investieren. Gleichzeitig behalten sie die Eigenschaften eines ETF bei – etwa:

  • Börsentägliche Handelbarkeit mit durchgängiger Liquidität.
  • Transparente Preisfeststellung über Market Maker und Börsenplätze.
  • Kosteneffizienz gegenüber klassischen aktiv verwalteten Fonds.

UBS plant zunächst eine Reihe von Produkten, die sich auf bestimmte Anlagestile konzentrieren – etwa Qualitätsaktien, ESG-Strategien oder Faktoren wie Value und Momentum. Die Fonds sollen sowohl im Retail- als auch im institutionellen Bereich angeboten werden und mit einer schlanken Gebührenstruktur den Wettbewerb aufnehmen.

Besonders im Fokus stehen verhaltensorientierte Strategien, also Investmentansätze, die auf Marktineffizienzen und Fehlbewertungen durch Anlegerpsychologie reagieren. Damit will UBS gezielt Anleger ansprechen, die aktives Management nicht aus Überzeugung, sondern aus taktischen Erwägungen in ihr Portfolio einbinden möchten.


Wachstumstreiber und Konkurrenzumfeld

Mit dem Einstieg von UBS Asset Management in das Geschäft mit aktiven ETFs erreicht der europäische ETF-Markt eine neue Reifestufe. Was als kostengünstiges Vehikel für Indexinvestments begann, entwickelt sich zunehmend zu einem flexiblen Instrumentenkasten für differenzierte Anlegerbedürfnisse."

Der Markt für aktive ETFs wächst rasant – vor allem in den USA, wo sie mittlerweile einen festen Platz im Produktangebot großer Vermögensverwalter einnehmen. In Europa war die Entwicklung bislang verhaltener, nicht zuletzt wegen regulatorischer Hürden, fehlender Bekanntheit und skeptischer Vertriebsstrukturen. Doch das ändert sich nun.

Laut aktuellen Marktanalysen ist das Volumen aktiver ETFs in Europa innerhalb von zwei Jahren um mehr als 100 Prozent gestiegen, wenn auch von einer niedrigen Basis aus. Neue Anbieter, innovative Produkte und eine stärkere Nachfrage institutioneller Anleger treiben das Segment an. Auch viele Dachfonds und Vermögensverwaltungen nutzen aktive ETFs zunehmend als taktische Allokationsinstrumente – etwa in Seitwärtsmärkten oder bei der Abbildung von Nischenstrategien.

Für UBS ist der Markteintritt daher auch eine Reaktion auf das veränderte Umfeld: ETF-Investoren denken heute differenzierter, sie erwarten nicht mehr nur Marktbreite, sondern auch Steuerung, Timing und Themenfokus.


Herausforderungen und Perspektiven

Trotz aller Chancen ist der Erfolg aktiver ETFs kein Selbstläufer. Die Anbieter müssen beweisen, dass sie tatsächlich Mehrwert gegenüber passiven Produkten liefern können – sowohl in der Performance als auch im Risikomanagement. Zudem bleibt die Frage, ob aktive Strategien mit täglicher Transparenz und Handelbarkeit dauerhaft ihre Überlegenheit bewahren können oder ob sie damit taktisch verwundbarer werden.

UBS begegnet diesen Herausforderungen mit einem klaren Profil: Das Unternehmen setzt auf strategische Klarheit, stabiles Portfoliomanagement und fokussierte Themen. Statt in kurzer Zeit eine Vielzahl an Produkten zu lancieren, sollen gezielt Fonds entwickelt werden, die nachvollziehbare Investmentideen umsetzen und sich in bestehende Portfoliostrukturen gut integrieren lassen.

Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Thema Nachhaltigkeit. Mehrere der geplanten aktiven ETFs sollen explizit ESG-Kriterien erfüllen oder mit Impact-Zielen kombiniert werden – ein Bereich, der sich in aktiven Strategien deutlich differenzierter umsetzen lässt als in standardisierten Indexprodukten.


Fazit: Ein Signal für die Reifung des ETF-Markts

Mit dem Einstieg von UBS Asset Management in das Geschäft mit aktiven ETFs erreicht der europäische ETF-Markt eine neue Reifestufe. Was als kostengünstiges Vehikel für Indexinvestments begann, entwickelt sich zunehmend zu einem flexiblen Instrumentenkasten für differenzierte Anlegerbedürfnisse.

Für Investoren eröffnet das zusätzliche Möglichkeiten – vorausgesetzt, sie verstehen die Unterschiede, Chancen und Risiken aktiver ETFs. Für Anbieter bedeutet es vor allem: Nur wer echtes Know-how mitbringt und überzeugende Strategien liefert, wird sich in einem wettbewerbsintensiven Segment behaupten können.

UBS sendet mit dem Markteintritt jedenfalls ein klares Signal: Aktive ETFs sind mehr als ein Modetrend – sie sind Teil der strategischen Zukunft des Asset Managements.

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