UBS hebt Goldpreisprognose an Gold glänzt wieder
Der Goldpreis könnte in diesem Jahr einen neuen historischen Höchststand erreichen – davon geht zumindest die Schweizer Großbank UBS aus. In einer aktuellen Prognose heben ihre Analysten das Kursziel für das Edelmetall auf 3.500 US-Dollar pro Feinunze an – eine bemerkenswerte Aufwertung angesichts der derzeitigen Marktlage.
Der Hintergrund dieser optimistischen Einschätzung ist vielschichtig. Geopolitische Spannungen, eine zunehmend volatilere Weltwirtschaft, Inflationssorgen und die Suche nach wertbeständigen Anlageformen treiben Investoren in klassische „Sichere Häfen“ – und Gold ist traditionell einer der bevorzugten Schutzräume für Kapital in Krisenzeiten.
Gold im Aufwind: Ein Überblick über die Treiber
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Sobald das Vertrauen in Währungen, Märkte oder politische Stabilität ins Wanken gerät, steigt das Interesse an Gold. Genau das beobachtet UBS derzeit in besonders ausgeprägter Form.
Zu den zentralen Faktoren für den prognostizierten Preisanstieg zählen:
- Geopolitische Risiken: Die Welt befindet sich in einer Phase multipler Konflikte. Vom Nahen Osten bis Osteuropa, von Handelsdisputen bis zur Neuordnung globaler Machtverhältnisse – Unsicherheit dominiert.
- Inflationsängste: Auch wenn sich die Preissteigerungen in vielen Industrieländern zuletzt abgeschwächt haben, bleibt die strukturelle Sorge vor einer Rückkehr höherer Inflationsraten bestehen.
- Währungsschwäche und Zinssignale: Eine mögliche Abkehr der US-Notenbank von ihrer straffen Geldpolitik könnte den Dollar unter Druck setzen – was Gold als nicht zinsbringenden, aber stabilen Vermögenswert zusätzlich aufwertet.
- Zentralbankkäufe: Viele Länder – insbesondere Schwellenländer wie China, Indien oder die Türkei – stocken ihre Goldreserven systematisch auf, um sich unabhängiger vom US-Dollar zu machen.
UBS betont in ihrer Analyse, dass es sich nicht nur um kurzfristige Reaktionen handelt, sondern um eine strukturelle Verschiebung im Anlegerverhalten – weg von rein renditegetriebenen Entscheidungen hin zu Substanzwerten mit realem Gegenwert.
Technische und psychologische Marken im Fokus
Mit der neuen Prognose von 3.500 US-Dollar pro Feinunze signalisiert UBS einen möglichen Aufschwung von über 40 Prozent gegenüber dem bisherigen Durchschnittspreis der letzten Monate. Aus Sicht der Analysten sei diese Bewegung „nicht spekulativ, sondern fundamental gestützt“.
Interessant dabei: Auch Charttechniker beobachten aktuell eine deutliche Festigung des Goldkurses oberhalb psychologisch wichtiger Marken. Sollte es zu einer längerfristigen Etablierung über der 2.200-Dollar-Marke kommen, sei eine Rally bis 3.000 Dollar bereits aus rein markttechnischer Sicht plausibel – und bei anhaltenden Störungen sogar 3.500 Dollar erreichbar.
UBS sieht darüber hinaus keine Anzeichen für eine Blasenbildung. Anders als bei vergangenen Goldhaussen sei der Markt heute deutlich professioneller, die Zuflüsse kämen überwiegend von institutionellen Investoren und Zentralbanken, nicht von kurzfristig orientierten Privatanlegern.
Strategische Bedeutung von Gold im Portfolio wächst
Für Anleger stellt sich nun weniger die Frage, ob Gold sinnvoll ist – sondern in welchem Umfang und über welche Vehikel es sinnvoll im Portfolio zu integrieren ist. Die nächsten Monate könnten zeigen: Wer früh genug auf das Edelmetall setzt, könnte nicht nur Stabilität gewinnen, sondern auch beachtliche Wertzuwächse realisieren."
Längst ist Gold nicht mehr nur das Symbol für krisensichere Anlage, sondern wird zunehmend als fester Baustein in langfristig ausgerichteten Portfolios betrachtet. Viele Vermögensverwalter und Family Offices gewichten Gold heute systematisch mit – meist in einer Bandbreite von 5 bis 10 Prozent des Gesamtvermögens.
- Es dient als Absicherung gegen Währungsrisiken,
- als Schutz in Zeiten politischer oder wirtschaftlicher Instabilität,
- und zunehmend als Alternative zu Anleihen, deren reale Renditen durch Inflation und Zinsniveau oft unattraktiv erscheinen.
UBS empfiehlt insbesondere langfristig orientierten Anlegern, sich mit physischem Gold, ETFs auf Gold oder beteiligungsbasierten Goldminenfonds auseinanderzusetzen – abhängig von der individuellen Risikoneigung und Liquiditätspräferenz.
Fazit: Gold glänzt wieder – UBS sieht Potenzial für neue Rekorde
Der neue Optimismus der UBS-Analysten bringt eine klare Botschaft: Gold ist zurück auf dem Radar der Märkte – und zwar nicht nur als kurzfristiger Krisenschutz, sondern als strategischer Wertanker. Die Prognose von 3.500 US-Dollar mag ambitioniert erscheinen, ist jedoch bei anhaltender Unsicherheit und fortgesetztem strukturellem Wandel der globalen Finanzarchitektur nicht unrealistisch.