Instrument für Wertsicherung und Werterhalt

Trotz Preisanstieg Gold immer noch attraktiv?

Im August erreichte der Goldpreis historische Höchststände. Inzwischen notiert Gold zwar etwas niedriger, aber nach wie vor auf hohem Niveau. War's das jetzt mit der Gold-Rallye oder handelt es sich um eine Atempause? Das fragt sich mancher Anleger auf der Suche nach lohnenden Investments.

Das ist gleichbedeutend mit der Frage nach dem "richtigen" Wert des Goldes. Dabei geht es nicht um kurzfristige Einflüsse durch Krisen, Crashs oder politische Ereignisse, die immer wieder zu heftigen Preisausschlägen führen können, sondern um langfristige wertbeeinflussende Faktoren. Sie liefern den Maßstab, an dem sich aktuelle Goldnotierungen bewerten lassen.

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Wie eine 30jährige Anlage mit Null Prozent Realrendite

Seit fast anderthalb Jahrzehnten wird Gold von Anlegern wie eine langfristige Vermögensanlage mit 30jähriger Laufzeit gehandelt und bewertet. Auf lange Sicht bietet das gelbe Edelmetall eine Realrendite von Null. Darin zeigt sich sehr deutlich seine Funktion als Instrument für Wertsicherung und Werterhalt. Die Referenzanlage dazu bilden 30jährige US-Staatsanleihen. Ist ihre Realrendite größer als Null, ist eine Umschichtung von Gold zu Anleihen als rentierlicheren Anlagen zu beobachten. In solchen Zeiten schwächelt der Goldpreis. Bei realen Anleiherenditen unter Null ist es genau umgekehrt. Dann steigt der Goldpreis. Dieser Zusammenhang lässt sich statistisch gut belegen.

Bereinigter Goldpreis zeigt noch Potentiale

Da die (Real-)Renditen für US-Anleihen spätestens seit der Abkehr der Fed von der Politik moderater Zinserhöhungen im Sinkflug sind, erlebt der Goldpreis seither folgerichtig eine Aufwärtsentwicklung. Sie hat längst vor Corona begonnen und wurde durch die Krise nur noch verstärkt, bis zu den Höchstständen im August.

Manche Experten halten Gold trotz der jüngsten Rekorde angesichts der niedrigen Realrenditen immer noch für recht günstig bewertet."

Geht man allerdings von einem (fiktiven) realrenditen-bereinigten Goldpeis aus, ist die Entwicklung weniger spektakulär verlaufen. Danach hat der "echte" Goldpreis die alten Höchststände zu Zeiten der Finanzkrise und während der Eurokrise 2011 noch nicht wieder erreicht. Er war in den letzten zehn Jahren eher seitwärts gerichtet, der Nominalpreis ist diesem Preis zuletzt davon gelaufen.

Risikofaktor Realzinsentwicklung

Daher halten manche Gold-Experten Gold trotz der jüngsten Rekorde angesichts der niedrigen Realrenditen immer noch für recht günstig bewertet. Ein Anstieg der Realzinsen wäre demnach der größte Risikofaktor für das Gold - ein Risiko, auf das auch die Notenbanken wenig Einfluss haben. Ihre Maßnahmen beeinflussen vor allem die kurzfristigen Nominalzinsen.

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