Ein eigenes Verdienst ist zweifelsohne die deutsche Wettbewerbsstärke

Das Ausland beklagt sich über die Stärke Gründe für den Exportüberschuß

Die deutsche Handelsbilanz erreicht einen Rekordüberschuss nach dem anderen. Längst nicht jeder im Ausland ist über den Erfolg des "Exportweltmeisters" erfreut. Tatsächlich hat das Exportwunder viele Gründe, darunter nicht nur positive. Eines ist jedoch klar- Die Wirtschaft ist ein Kreislauf, der sich irgendwann auch schließt.

Dass Donald Trump der deutsche Exporterfolg ein Dorn im Auge ist, verwundert angesichts des protektionistischen Kurses des US-Präsidenten nicht. Doch es gibt auch andere namhafte Stimmen, die am chronischen Handelsbilanzüberschuss der Deutschen Kritik üben: zum Beispiel IWF-Chefin Lagarde und der inzwischen gewählte, neue französische Präsident Macron. Die Differenz zwischen Exporten und Importen machte 2016 immerhin 8,8 Prozent der Wirtschaftsleistung hierzulande aus. Lagarde hält gerade mal vier Prozent für vertretbar. Die Ursachen sind vielschichtig und nur zum Teil hausgemacht.

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1. Deutsche Wettbewerbsstärke 

Ein eigenes Verdienst ist zweifelsohne die deutsche Wettbewerbsstärke. Hochqualifizierte Arbeitskräfte, eine gute Infrastruktur und innovative Unternehmen sind ein Plus für die internationale Wettbewerbsposition Deutschlands - ebenso die vollzogenen Reformen am Arbeitsmarkt und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Sie machen sich nach wie vor bezahlt, während andere ihre Hausaufgaben erst noch machen müssen. Darauf dürfen wir, bei allen vorhandenen Kritikpunkten, durchaus auch stolz sein. 

2. Die Geldpolitik der EZB 

Als Exportmotor wirkt auch der schwache Euro. Mario Draghis Politik niedriger Zinsen und des billigen Geldes macht deutsche Exporte auf dem Weltmarkt günstiger. So umstritten dieser Kurs ist, hier nützt er Deutschland. Der deutsche Einfluss auf die EZB-Geldpolitik bleibt hingegen begrenzt. Trotzdem erscheint vielen der deutsche Verweis auf die EZB, "für deren Politik man nichts könne", als nur bedingt glaubwürdig. 

3. Günstige weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen 

Schließlich kommen der deutschen Exportindustrie auch günstige weltwirtschaftliche Bedingungen zugute. Das globale Wirtschaftswachstum soll in diesem und im nächsten Jahr weiter anziehen - bis auf 3,6 Prozent in 2018. Das schafft Nachfrage nach deutschen Gütern. Auf der anderen Seite profitiert Deutschland von den seit Jahren fallenden Rohstoffpreisen. Dadurch musste vielfach weniger Geld für Importe ausgegeben werden. Besonders bei den Öleinfuhren hat sich das bemerkbar gemacht. 

Längst nicht jeder im Ausland ist über den Erfolg des "Exportweltmeisters" erfreut." 

4. Schwach: Konsum und Investitionen 

Auf der Schattenseite des Handelsbilanzüberschusses stehen Defizite beim privaten Konsum und bei den Investitionen. Sie sorgen für eine anhaltende Importschwäche. Der Konsum wird dabei durch die in den vergangenen Jahren nur wenig gestiegenen Löhne belastet. Der Anteil des Haushaltseinkommens am Einkommen der Gesamtwirtschaft ist sogar rückläufig. Die Investitionen im Inland schwächeln, weil deutsche Unternehmen offenbar jenseits der Landesgrenzen bessere Chancen finden.
Hier sind die Kundennähe, bessere Standortbedingungen und günstigere Kosten oft ein Argument dafür, im Ausland zu investieren.  Auf der anderen Seite führt genau diese kurzfristige Denkweise bereits jetzt zu akutem Fachkräftemangel. 

Bisher üben sich deutsche Wirtschaft und Politik bei Kritik von außen vor allem im Abwiegeln. Ob das auf Dauer reicht, darf bezweifelt werden.

Unser Fazit: Wie schon in der Einleitung angesprochen: Eines ist jedoch klar- Die Wirtschaft ist ein Kreislauf, der sich irgendwann auch schließt. 
Wer stolz auf made in GERMANY ist, darf auch als Deutsche(r) made in GERMANY kaufen- sonst wendet sich auch dieses Blatt einmal zum Nachteil. Das gilt für die Investitionen in das Humankapital im eigenen Land in gleicher Weise. Wir haben zumindest mal drüber gesprochen. 

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