Sicherheit wird es am Kapitalmarkt nie geben

Vermögensverwalter Sicher gibt es nicht

Wenn sich das Umfeld schwieriger gestaltet, suchen viele Anleger aus Sicherheitsgründen den Weg in defensive Anlagen. Laut Thomas Grüner ist dies ein Trugschluss, denn Sicherheit wird es am Kapitalmarkt nie geben. Was ist die Alternative?

Fällt der Begriff sichere Investments, sollten bei Anlegern die Alarmglocken schrillen - diese Meinung vertritt Thomas Grüner, der nicht nur Gründer, sondern auch Vice Chairman bei Grüner Fisher Investments ist. Aus seiner Sicht gibt es bei Geldanlagen keine echte Sicherheit, im Gegenteil. Risiken sind immer vorhanden, auch wenn sie schwanken oder sich verändern können. Wichtiger sei es, diese genau in den Blick zu nehmen.

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Erfolg in der Geldanlage - eine Frage der realen Risiken

Grüner führt anschauliche Beispiele an, nämlich einerseits die US-Staatsanleihen. Diese würden in der Regel als sichere Anlage eingestuft, sind auf der anderen Seite jedoch verschiedenen Risikofaktoren wie dem Inflations- oder dem Zinsrisiko und anderen ausgesetzt. Andererseits spielt er auf Bankaktien an, die insbesondere bis zum Jahr 2008 als schwerfällig, aber eben auch sicher und rendite- bzw. dividendenstark galten. Diese Einschätzung würde heute keiner mehr teilen. Doch selbst Geldmarktfonds sind risikoanfällig, nicht umsonst bemühen sich Aufsichtsbehörden in stressigen Situationen darum, den Anlegeransturm zu bremsen.

Diese vermeintliche Vorsicht kann eine weitere fatale Seite haben: Oft genug performen defensive Anlagen schlechter als andere - und das kann unwägbare Opportunitätskosten nach sich ziehen. Natürlich gibt es Aktien von Unternehmen, die sich auch in Krisenzeiten als stabil erweisen, wie zum Beispiel Versorgungsunternehmen für Strom oder Gas. Eine Konzentration auf diese Assets sorgt jedoch im Vergleich zum Markt für eine Underperformance in guten Börsenzeiten - und umgekehrt. Eine defensive Anlagestrategie wäre damit auch antizyklisch, was keinesfalls den Sicherheitsaspekt stärkt.

Oft genug performen defensive Anlagen schlechter als andere."

Wie kann eine Alternative aussehen?

Anleger sollten deswegen Misstrauen an den Tag legen, wenn es um sichere Anlagen geht. Grüner empfiehlt Nachforschungen, um umfassende Informationen zusammenzutragen. Dabei sollten Investoren immer im Hinterkopf behalten, dass ein Engagement immer Gefahren birgt. Ausschlaggebend sei es, diese zu identifizieren und ins Verhältnis zu den Chancen zu setzen. Während bei Bargeld die Kombination aus Stabilität, Liquidität und die Risiken durch die Inflation zu berücksichtigen wäre, geht es bei Aktien um das Verhältnis der prognostizierten Rendite auf lange Sicht und kurzfristiger Schwankungen. Bei derartigen Entscheidungen sollten Anleger sich umfassend und unabhängig beraten lassen, um eine belastbare Grundlage zu erhalten.

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