Die meisten Startup-Gründungen fanden in den Branchen Software, Medizin und E-Commerce statt

2022 Gründergeist sank deutlich

In unsicheren Zeiten wagen weniger Menschen den Sprung in die Selbstständigkeit. Diese These hat das Jahr 2022 eindeutig bestätigt. Die Zahl der Unternehmensgründungen ist in den ersten drei Quartalen des Vorjahres spürbar gesunken.

Rückkehr der Inflation, Ukraine-Krieg, gestörte Lieferketten, der anhaltende Konflikt zwischen den USA und China, Energiekrise - 2022 war wahrlich nicht arm an schlechten Nachrichten. Dass das nicht gerade Mut zur Existenzgründung machte, leuchtet unmittelbar ein. Schon die beiden vorangegangenen Corona-Jahre waren nicht sehr ermutigend gewesen.

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Rückläufiger Gründungstrend trotz guter Rahmenbedingungen

Die Zahl der Unternehmensneugründungen in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Wurden 2011 noch über 400.000 Unternehmen gegründet, waren es 2021 gerade noch knapp 240.000. Der Gründergeist ist bei uns offensichtlich nicht besonders ausgeprägt. Das gilt auch im Vergleich zu anderen Ländern. Die meisten Menschen schätzen die Sicherheit einer abhängigen Beschäftigung. Und die gute Beschäftigungslage in den vergangenen Jahren ließ das Wagnis "Selbstständigkeit" wenig attraktiv erscheinen.

Dabei finden Gründer bei uns durchaus gute Rahmenbedingungen. Es gibt eine ausgeprägte und vielfältige Förderlandschaft, die Existenzgründung auch bei knappem Startkapital möglich macht. Deutschland punktet außerdem in Sachen Rechtssicherheit, Schutz geistigen Eigentums, Gründungsberatung und Infrastruktur. Allerdings stehen manche Dinge Existenzgründungen auch im Wege. Dazu zählen die nach wie vor überbordende Regelungswut, eine hohe Steuerbelastung, oft schwerfällige Verwaltungsprozesse und eine nur schwach ausgeprägte "Gründerkultur" in der schulischen und universitären Ausbildung.

Extrem schwaches Gründerjahr 2022 - mehr Deep-Tech-Gründungen

2022 machte sich der mangelnde Gründergeist besonders bemerkbar. Laut einer Studie des Start-up-Verbandes und des Branchendienstes Startupdetector hat es im vergangenen Jahr 18 Prozent Neugründungen weniger gegeben als noch im Jahr zuvor - und das auf einem schon niedrigen Niveau. Extreme Zurückhaltung bei Gründungen war vor allem im zweiten Halbjahr festzustellen. Hier sank die Zahl der Neugründungen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum sogar um ein Drittel.

In 2022 hat es 18 Prozent weniger Neugründungen gegeben als im Jahr zuvor."

Die meisten Startup-Gründungen (etwa jede dritte) fanden in den Branchen Software, Medizin und E-Commerce statt. Erfreulich ist der kontinuierliche Anstieg sogenannter Deep-Tech-Gründungen. Das sind Gründungen, die wissenschaftliche Forschungserkenntnisse, innovative Technologieansätze und neuartige Algorithmen in Geschäftsmodelle umsetzen.

Jeweils jede siebte Deep-Tech-Gründung erfolgt im Health-Tech- und im Software-Bereich. Industrie-Lösungen machten zehn Prozent aus, Blockchain/Krypto-Geschäftsmodelle neun Prozent und Gründungen im Bereich Klima-Technologien acht Prozent.

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