Was haben die USA Deutschland voraus? Immobilien als Altersvorsorge und Inflationsschutz

Im Vergleich zu den USA sind die Deutschen aber noch immer zögerlich beim Immobilienerwerb. Was machen die Vereinigten Staaten besser?

Die Geldanlage in Immobilien gilt inzwischen nicht mehr nur als beste Art, den eigenen Wohnsitz langfristig abzusichern, denn verstärkt sind auch in Deutschland Immobilien zu einem wichtigen Stützpfeiler von Vermögensaufbau und Altersvorsorge geworden. Die Eigentümer-Quote ist in der Bundesrepublik zwischen 1998 und 2018 von 40,9 Prozent auf 46,5 Prozent gestiegen, wie Statista berichtet.

Die Immobilienpreise steigen und steigen

In Deutschland boomt der Markt: Im dritten Quartal 2020 etwa stiegen die Immobilienpreise erneut um 2,6 Prozent. Das Niveau des Gesamtjahres 2020 lag sogar 7,8 Prozent über dem des Vorjahres.

In den USA sind die Preise dagegen noch stärker gestiegen - aufgrund der hohen Nachfrage. Denn die Amerikaner haben ein deutlich laxeres Verhältnis zum Thema Schulden und Bonität als die Deutschen, wie Das Investment berichtet.

Dagegen vertrauen die Deutschen noch immer auf klassische Konzepte wie Bausparverträge, die in der aktuellen Niedrigzinsphase jedoch nur noch bedingt sinnvoll sind.

Der Grund: Aufgrund der Gebühren, die meist in Höhe zwischen 1,0 und 1,6 Prozent der Bausparsumme liegen, ist die Ansparphase inzwischen ein Verlustgeschäft.

In den USA Standard

In finanziell vermögenden Kreisen der USA gehört der Erwerb von Immobilien als Investment jedenfalls zum Standard - und immerhin jeder 16. US-Amerikaner ist Millionär, wie WiWo erklärt. Das Interesse an Immobilien besteht in den Vereinigten Staaten dabei auch bei deutschen Auswanderern und Sportgrößen. Aktuell wird etwa rege über die Immobilien-Kauffreude deutscher Basketballprofis in der NBA berichtet: Der deutsche NBA-Profi Dennis Schröder etwa erwarb direkt nach seinem Wechsel zu den LA Lakers ein Anwesen in Kalifornien im Wert von 3,6 Millionen Euro.

Dallas Mavericks Star Dirk Nowitzki hat den Trend zur Immobilie als Wertanlage unter Profisportlern im Jahr 2008 sogar eigenhändig losgetreten, als er ein Haus mit fünf Schlafzimmern in der "Billionaires' Row" in Manhattan erwarb. Zuletzt kaufte Nowitzki im Dezember 2019 ein 1.060 Quadratmeter großes Anwesen für 4,82 Millionen Euro, wie Betway Sportwetten berichtet. Der Immobilienerwerb ist in den USA weiter verbreitet als hierzulande: Während in Deutschland nur 45 Prozent der Einwohner die eigene Immobilie auch besitzen, ist der Anteil der Immobilienbesitzer in den USA mit 64 Prozent deutlich höher.

Die Deutschen vertrauen auf Bausparverträge und ihren Fokus auf Sicherheit legen, sind die US-Amerikaner deutlich Chancen-orientierter."

Auch in Deutschland aktuell

Eine wichtiger Grund für die Unterschiede zwischen der Bundesrepublik und den USA: In Nordamerika gehört die Beschäftigung mit Immobilien und Vermögensaufbau beinahe zum Allgemeinwissen, während Deutschland etwas hinterherhinkt. Zum Thema Immobilien als Kapitalanlage gibt es auch hierzulande eine breite Liste an Literatur. Banker Alexander Goldwein etwa hat mit seinem Buch "Geld verdienen mit Wohnimmobilien", das bei Händlern wie Amazon für rund 35 Euro gehandelt wird, einen bundesweiten Hit gelandet und ein brandaktuelles Thema angesprochen.

Insgesamt informieren die Deutschen sich jedoch weniger über das Thema Investment. Zwar gelten Immobilen hierzulande als Vermögensaufbaumethode für gut betuchte Bürger. Doch auch für weniger wohlhabende Investoren kann das Thema sich lohnen. Als Alternative zum direkten Erwerb eines Hauses oder einer Wohnung empfiehlt sich beispielsweise die Investition in offene Immobilienfonds; auch wenn manche davon in den vergangenen Jahren in eine Schieflage gerieten.

Fazit

Das Thema Immobilien als Investment wird in Deutschland immer populärer. Doch weiterhin kann hierzulande viel von den USA gelernt werden, wenn es um den Vermögensaufbau geht. Denn während die Deutschen weiterhin auf Bausparverträge vertrauen und ihren Fokus auf Sicherheit legen, sind die US-Amerikaner deutlich Chancen-orientierter.