Analyse Immobilienpreise könnten steigen
Wer meint, bei den Immobilienpreisen müsste bald das Ende der Fahnenstange erreicht sein, hat sich getäuscht. Folgt man einer Analyse des Hamburger Gewos-Instituts, ist genau das Gegenteil der Fall. Die Preise dürften in den nächsten Monaten noch weiter steigen.
Die Experten aus der Elbmetropole prognostizieren für dieses Jahr einen neuen Umsatzrekord bei Immobilien-Transaktionen. Sie schätzen ein Transaktionsvolumen von 311 Mrd. Euro für 2021 nach 293 Mrd. Euro im Vorjahr - ein Plus von 6,3 Prozent. Besonders stark ist das Umsatzwachstum bei Wohnimmobilien. Hier steigt das Volumen um 7,5 Prozent auf 238 Mrd. Euro. Da die Zahl der Transaktionen voraussichtlich nur um 1,4 Prozent zunehmen wird, erklärt sich der Rest aus weiter steigenden Preisen.
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Stärkster Preisanstieg seit Jahrzehnten im Corona-Jahr 2020
Die Corona-Krise ist am Immobilienmarkt spurlos vorübergegangen. Der Stillstand in den ersten Monaten dieses Jahres und während des letzten Jahres betraf viele Branchen, aber nicht die Immobilienwirtschaft. Von einem Preiseinbruch konnte und kann keine Rede sein. Auch geplante Transaktionen wurden kaum verschoben oder gar ausgesetzt. Eine erstaunliche Tatsache angesichts der mit der Pandemie verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten.
2020 sind Eigenheime im Schnitt um 10,8 Prozent teurer geworden, Eigentumswohnungen um 7,2 Prozent. Das sind die stärksten Teuerungen seit Jahrzehnten - und das nach einem ohnehin schon seit Jahren bestehenden Preisauftrieb. Möglich wurde das u.a. durch die fortgesetzte Geldschwemme der EZB, die in Corona-Zeiten ihre Geldschleusen noch weiter geöffnet hat. Die Hypothekenzinsen bleiben dadurch vorerst historisch niedrig.
Die Corona-Krise ist am Immobilienmarkt spurlos vorübergegangen."
Ausweichen in Speckgürtel und den ländlichen Raum
Trotzdem wird es für viele Eigenheim-Interessenten immer schwieriger, noch bezahlbares Wohneigentum zu finden. Das gilt gerade für Immobilien in der Großstadt und in Ballungsräume. Die Suche verlagert sich zunehmend an die Ränder - in die Speckgürtel und in ländliche Regionen im Umfeld. Besonders gefragt sind Ein- und Zweifamilienhäuser. Der Preisanstieg wird aktuell noch zusätzlich durch Nachholeffekte befeuert. Mancher, der im letzten Jahr wegen Corona sein Vorhaben aufgeschoben hat, holt dies jetzt nach. Das bedeutet zusätzliche Nachfrage.
Ob das eine gesunde Entwicklung darstellt, ist eine andere Frage. Sollten sich die Rahmenbedingungen - zum Beispiel bei den Zinsen - irgendwann ändern, könnte für manchen neuen Immobilien-Eigentümer ein böses Erwachen kommen.
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