Die Dezember- oder Jahresendrally gehört zu den Börsenmythen

Ist der Dezember ein guter Börsenmonat? Jahresendrally im Anmarsch?

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende entgegen und mancher Börsianer hofft in den letzten Wochen nochmal auf einen Kursaufschwung. Die Dezember- oder Jahresendrally gehört zu den Börsenmythen. Handelt es sich mehr um einen Wunschtraum oder um Realität?

Die Frage lässt sich statistisch fundiert nur beantworten, wenn man Kurse über lange Zeiträume untersucht. Entsprechende Zeitreihen "ohne Brüche" liegen für den amerikanischen Aktienmarkt vor. Ein Experte des deutschen Multi-Family-Office HQ Trust hat sich die Mühe gemacht. Untersucht wurde die Performance des US-Aktienindexes S&P 500 seit dem Jahr 1872 - also über einen Zeitraum von fast 150 Jahren.

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Jahresendrally oder Jahresendbaisse

Dabei zeigten sich interessante "Gesetzmäßigkeiten". Tatsächlich zählt der Dezember im Schnitt zu den besten Börsenmonaten des Jahres. Im Monatsvergleich liegt er zwar nur auf Platz vier. Die noch besser performenden Monate Januar, April und Juli sind aber schwankungsintensiver - also riskanter. Die Analyse bezog sich nicht nur auf eine einzelmonatsbezogene Betrachtung. Es wurde auch jeweils die Börsenentwicklung in den ersten elf Monaten mit der im Dezember verglichen. Dabei ergab sich ein etwas anderes Bild.

In extrem schlechten Börsenjahren mit Kursverlusten bis November von 15 Prozent und mehr gaben die Kurse im Dezember im Schnitt um weitere 1,6 Prozent nach. Legte der S&P 500 in sehr guten Börsenjahren in den ersten elf Monaten um mindestens 15 Prozent zu, stieg der Index auch im Dezember - durchschnittlich um weitere 2,1 Prozent. Mit anderen Worten: läuft es das Jahr über gut an der Börse, gibt es eine Jahresendrally, läuft es schlecht, eine Jahresendbaisse.

Läuft es das Jahr über gut an der Börse, gibt es eine Jahresendrally, läuft es schlecht, eine Jahresendbaisse."

Reine Statistik

So gesehen müssten die Chancen für einen "Kursrausch" zum Jahresende am deutschen Aktienmarkt bestens stehen. Denn der DAX hat von Anfang Januar bis Ende November um gut 25 Prozent zugelegt.

Aber wie gesagt: es handelt sich um reine Statistik mit Wahrscheinlichkeiten. Das heißt: es kann auch anders kommen!

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