Börsianer sollten sich auf Gegenwind gefasst machen

Dr. Ehrhardt Keine Gefahren für das Welt-Finanzsystem

Nach Einschätzung Dr. Erhardts handelt es sich bei den Pleiten der Schweizer Bank Credit Suisse und der kalifornischen Silicon Valley Bank um Sonderfälle. Die Gefahr einer globalen Finanzkrise sieht er nicht.

Die Pleiten der US-amerikanischen Regionalbanken und der Kollaps der Schweizer Großbank Credit Suisse sorgten weltweit an den Börsen für erhebliche Aufregung. Dr. Jens Erhardt, der Gründer und Chef der Vermögensverwaltung DJE Kapital, gibt in einem Interview jedoch Entwarnung. Der erfahrene Finanzprofi erwartet keinen Domino-Effekt. Nach seiner Einschätzung waren die rasche Zinswende der US-Notenbank beziehungsweise das Missmanagement der Schweizer Banker die Auslöser für den Zusammenbruch der Banken.

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Er fasst die Situation Silicon Valley Bank folgendermaßen zusammen:

  • Dieses Institut unterscheidet sich im Vergleich zu anderen Banken in mehreren Faktoren.
  • Kunden dieser Bank sind in der Mehrzahl Start Ups.
  • Das Geld wurde überwiegend in Anleihen investiert, die von Immobilien abhängig sind.
  • Speziell war die Situation der Silicon Valley Bank ebenfalls hinsichtlich der extremen Konzentration verwahrter Gelder. Damit war die Gefahr, dass viele Kunden gleichzeitig ihr Kapital abziehen, besonders hoch.

Lob für das rasche und entschlossene Handeln der Schweizer Aufsicht

Anerkennende Worte findet Dr. Erhardt für das zielgerichtete Eingreifen der Schweizer Aufsicht, als die Schieflage der Credit Suisse offenbar wurde. Die Übernahme durch die UBS hält er für den folgerichtigen Schritt. Jedoch äußert er Bedenken hinsichtlich der Bilanzsumme der auf diese Weise entstandenen Riesen-Bank. Der Zusammenschluss der beiden Großbanken hat zur Folge, dass die Bilanzsumme doppelt so groß ist wie das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz.

Das Missmanagement der Schweizer Banker war der Auslöser für den Zusammenbruch."

Börsianer sollten sich auf Gegenwind gefasst machen

Wenn Erhardt auch keine globale Finanzkrise erwartet - die rosarote Brille hat der Vermögensverwalter dennoch nicht auf. Nach seiner Erfahrung sind die Wochen von März bis Mai für Investoren überwiegend erfreulich. Im zweiten Halbjahr sieht Erhardt die Gefahr, dass die USA in eine Rezession schlittern könnten.

Die sinkenden Gewinne der Unternehmen werden sich an den Aktienmärkten bemerkbar machen. Dennoch ist Erhardt optimistisch, dass es auch in dieser schwierigen Phase gute Chancen geben wird. Besonders wichtig ist jetzt eine sorgfältige Selektion bei der Auswahl von Aktien. Gut über die Runden sollten auch die Anleger kommen, die in dieser Situation in solide Anleihen investieren.

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