Blinde Einkaufsorgien taugen nicht mehr als Strategie gegen Inflation

Inflation und die Folgen Klaren Kopf behalten, nicht in Panik verfallen

Die Inflation zieht wieder an, bewegt sich aber immer noch in einem moderaten Rahmen - jedenfalls die Güterpreisinflation. Da es aber auch eine Vermögenspreisinflation gibt, sind kühle Rechner mit Weitblick gefragt.

Mit dem Geld kam die Inflation - und die folgt einem stetigen Muster: Ein Staat mit durch Werte gedeckter Währung verschuldet sich, was auch funktioniert, bis der Übermut in Form einer höheren Geldmenge siegt. Diese ist nicht mehr gedeckt, was zu höheren Schulden und damit auch zur Inflation führt. Die daraus resultierende Wirtschaftskrise lässt sich trotz aller verzweifelten Versuche nicht mehr einfangen - die Währung implodiert und muss schmerzhaft reformiert werden. So die Geschichte, allerdings gibt es zur heutigen Situation einige Unterschiede.

Informierte Anleger und kundenfreundlichere Finanzmärkte

Heute sind die Folgen einer Inflation hinlänglich bekannt, gleichzeitig können private und institutionelle Investoren jederzeit auf den Finanzmarkt zugreifen und alternative Strategien umsetzen. Die Flucht in Aktien und andere Sachwerte lässt sich derzeit eindrücklich nachvollziehen, die Kurse gehen durch die Decke, obwohl weder die wirtschaftliche noch die weltpolitische Situation dies rechtfertigt. Hier zeigt sich ein Verständnisproblem: Neben der Güterpreisinflation gibt es nämlich auch eine Inflation der Vermögenspreise - die allerdings nicht erfasst wird.

Für Anleger eröffnet sich also ein klassisches Dilemma: Behalten sie ihr Geld auf der Bank oder das Bargeld unter dem Kopfkissen, droht ebenso die Wertvernichtung wie bei Investments in Immobilien, Aktien oder andere Sachwerte. Deren Preise werden nämlich nach oben getrieben, bis der Kurssturz und damit die Wertvernichtung folgt. Unter dem Strich ist es eine Frage des Timings: Die Kunst, Vermögenswerte vor der Preissteigerung zu kaufen und dann vor dem Preissturz wieder zu verkaufen, macht die erfolgreiche Inflationsbekämpfung aus.

Die Flucht in Aktien und andere Sachwerte lässt sich derzeit eindrücklich nachvollziehen."

Blinde Einkaufsorgien taugen nicht mehr als Strategie gegen Inflation

Während diese Vorgehensweise in früheren Jahren aufging, da die Erkenntnisse ebenso wenig verbreitet waren wie die Möglichkeiten, auf die relevanten Finanzprodukte zuzugreifen, verfolgt heute ein Großteil der Anleger informiert und eigenständig die Entwicklungen. Dadurch wird eine deutlich größere Nachfrage nach Sachwerten ausgelöst, was deren Preise zusätzlich in die Höhe treibt - mit all den daraus erwachsenden Risiken.

Um hier den empfohlenen kühlen Kopf zu bewahren, sollten Anleger sich einer Tatsache bewusst werden: Wird eine Währung durch den Staat oder eine Gemeinschaft zerstört, handelt es sich um ein systemisches Risiko, das alle betrifft - ein Entkommen ist logischerweise deutlich schwieriger. Sich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen, Anlagen breit zu streuen und bei der Entscheidung größte Sorgfalt walten zu lassen, hat sich noch immer als probates Gegenmittel bewährt.

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