Der DAX gilt als der deutsche Leitindex

MDAX versus DAX Kleine Werte laufen besser

Dass der DAX schlechter läuft als der MDAX, wird landläufig so erklärt, dass kleinere Unternehmen rentabler wirtschaften als größere. Eine Studie deckt auf, dass diese These zu kurz greift.

Falls Sie beim Kauf von Aktien bisher Unternehmen aus dem DAX bevorzugten, sollten Sie Ihre Präferenzen in Zukunft nochmals kritisch überprüfen. Diese Schlussfolgerung lässt sich zumindest aus einer Studie ziehen, die ein Analystenteam der unabhängigen Investmentgesellschaft  Invesco veröffentlichte. Die Untersuchung bestätigte einmal  mehr, dass der MDAX im Vergleich zum großen Bruder DAX wesentlich besser abschneidet. Während der MDAX im Zeitraum seit Ende 2005 bis 1.August 2020 den Anlegern eine Rendite von 9,4 Prozent bescherte, brachte es der DAX im gleichen Zeitraum lediglich auf 6,1 Prozent.

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Was Anleger über die deutschen Indizes wissen sollten:

  • Der DAX gilt als der deutsche Leitindex. Er spiegelt die Entwicklung der 30 größten und liquidesten deutschen Unternehmen wider.
  • Zwei Kriterien spielen bei der Aufnahme eines Unternehmens in den DAX oder beim Abstieg die entscheidende Rolle: die Streubesitz-Marktkapitalisierung und der Börsenumsatz.    
  • Im MDAX, der auch als Mid Cap-DAX bezeichnet wird, sind die mittelgroßen deutschen Unternehmen repräsentiert. Das sind die 60 Aktiengesellschaften, die hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz hinter den DAX-Werten rangieren.

Warum ist die Rendite des MDAX höher?

Die Praxis zeigt, dass zwischen der Größe eines Unternehmens und seiner Rentabilität - auf lange Frist gesehen - ein inverser Zusammenhang besteht. Mit steigender Unternehmensgröße sinkt die Rentabilität. Das bessere Abschneiden des MDAX allein mit dieser Tatsache zu begründen, ist nach Ansicht der Invesco-Analysten nicht ausreichend. In ihrer Studie zeigen sie, dass sich das System der Indexzusammensetzung negativ auf die Renditeentwicklung des DAX auswirkt.

Mit steigender Unternehmensgröße sinkt die Rentabilität."

Schmal aufgestellte Indizes besser meiden

Nur Unternehmen, die sich stark entwickeln, haben eine Chance, in den DAX aufgenommen zu werden. Mitglieder der DAX-Familie, bei denen es über einen längeren Zeitraum hinweg weniger gut läuft, steigen in den MDAX ab. Es gibt zahlreiche Beispiele, dass ehemalige DAX-Unternehmen ihre Krise überwanden und dann zum Renditetreiber im MDAX wurden.

Solche Schwankungen ließen sich besser ausgleichen, wenn der Index breiter aufgestellt wäre. Die Börse hat auf kritische Expertenmeinungen reagiert. Ab September 2021 soll der DAX um 10 Titel erweitert werden.

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