Die Erreichung des 1,5 Grad-Ziels ist ein zentraler Punkt im Kampf gegen den Klimawandel

Deutschland gut davor Klimaneutralität als Ziel

Die Erreichung des 1,5 Grad-Ziels ist ein zentraler Punkt im Kampf gegen den Klimawandel. Das erfordert bereits heute eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen und spätestens ab dem Jahr 2050 keine Netto-Neuemissionen mehr. Um das möglich zu machen, sind gewaltige Investitionen erforderlich.

Die gute Nachricht dabei ist: Deutschland befindet sich in einer vergleichsweise guten Ausgangsposition in Sachen Klimaneutralität. Das ist zumindest eine Schlussfolgerung aus dem McKinsey-Report "The net-zero transition: What it would cost, what it could bring". Er bewertet die erforderlichen Veränderungen für den "Netto-Null-Übergang" in 69 Ländern der Erde mit den größten Treibhausgas-Emissionen. Sie sind für 85 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich.

Warum Deutschland vergleichsweise gut dasteht

Bis 2050 braucht es laut McKinsey 275 Billionen Dollar an Investitionen zur Realisierung des 1,5 Grad-Ziels - eine gewaltige Summe. Selbst wenn man sie auf Jahresbasis umrechnet, ergibt das immer noch 9,2 Billionen Dollar, die jedes Jahr aufzuwenden sind. Immerhin handelt es sich zum größeren Teil um Ersatzinvestitionen. 5,7 Billionen Dollar oder knapp 62 Prozent fallen für Ersatz an, "nur" 3,5 Billionen Dollar oder 38 Prozent sind echte Zusatzinvestitionen.

Innerhalb der EU ist Deutschland der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen. Hier hatte bereits der frühere McKinsey-Report "Net-Zero-Deutschland" einen jährlichen Investitionsbedarf von 6 Billionen Euro bis 2045 festgestellt. Davon entfielen 5 Billionen Euro auf Ersatzinvestitionen und 1 Billion Euro auf Zusatzinvestitionen. Dieses 5 : 1-Verhältnis ist günstiger als das global ermittelte 2 : 1-Verhältnis.


Es sind gute Möglichkeiten vorhanden, die Technologieführerschaft in umweltfreundlichen Bereichen auszubauen und neue Märkte zu erschließen."

Auch sonst sind die Bedingungen für Klimainvestitionen bei uns vergleichsweise vorteilhaft:

  • Deutschland ist ein reiches Land und kann sich daher nötige Investitionen zum Klimaschutz eher leisten;
  • fossile Brennstoffe als Exportgut sind bei uns ohne Bedeutung;
  •  bei einer konsequenten Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft bestehen gute Chancen, dass die Investitionskosten durch Einspareffekte kompensiert werden können;
  • es sind gute Möglichkeiten vorhanden, die Technologieführerschaft in umweltfreundlichen Bereichen auszubauen und neue Märkte zu erschließen.

 

Das größte Risiko: zu langsame Transformation

Trotz der erfreulichen Perspektiven - die Herausforderungen bleiben gewaltig. So wird es erhebliche Verschiebungen bei der Beschäftigung geben - weg von Arbeitsmöglichkeiten bei umweltkritischer Erzeugung und Leistungserstellung hin zu ökologisch unbedenklicheren Tätigkeiten. Das Schlimmste wäre laut McKinsey, die Transformation "zu verschlafen". Dann drohen Marktanteils- und Arbeitsplatzverluste.

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