Auch in 2023 Lieferketten weiterhin ein Problem
Von Störungen in den Lieferketten waren in den vergangenen Monaten viele Unternehmen betroffen. Doch nur die wenigsten werden aktiv, um in Zukunft besser gegen solche Risiken gewappnet zu sein.
Neuwagen, die wegen fehlender Chips nicht an wartende Kunden ausgeliefert werden konnten, leere Regale in deutschen Apotheken, ... - fast jeder bekam und bekommt Störungen in den Lieferketten mehr oder weniger stark zu spüren. Bei vielen der auftretenden Probleme spielte der Ausnahmezustand während der Corona-Pandemie eine Rolle. Völlig neu ist das Phänomen jedoch nicht. Obwohl solche Risiken seit längerem bekannt sind, ergreifen nur wenige Unternehmen die erforderlichen Schritte, um zukünftig die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu vermeiden. Das ist das (schockierende) Ergebnis einer Studie, für die 1.000 Führungskräfte aus 13 Ländern befragt wurden. Das Capgemini Research Institute führte die Befragung im August und September 2022 durch.
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Die Analyse der Antworten ergab folgendes Ergebnis:
- In 54 Prozent der Unternehmen veränderten sich die Lieferketten in den vergangenen zwei Jahren stark.
- Unterbrechungen der Logistik- und Beschaffungsketten, Produktionsausfälle und sogar Standortschließungen meldeten 75 Prozent der Firmen.
- Lediglich jede fünfte Firma schätzt ein, dass sie auf ähnliche Probleme in Zukunft besser vorbereitet wären.
Interviews mit Supply-Chain-Experten
Um weitere Informationen zu beschaffen, interviewten die Verfasser der Studie Supply-Chain-Experten aus zehn großen Unternehmen. Als eindeutiges Ergebnis dieser Interviews lässt sich schlussfolgern, dass sich die aktuellen Veränderungen in den globalen Lieferketten auf nahezu jedes Unternehmen (92 Prozent) auswirken werden. Nur 15 Prozent der Supply-Chain-Experten gaben an, dass ihr Unternehmen darauf effektiv vorbereitet ist.
In 54 Prozent der Unternehmen veränderten sich die Lieferketten in den vergangenen zwei Jahren stark."
Investitionen in die Transformation der Lieferketten lohnen sich
Das ist das Fazit, das sich aus der erwähnten Studie "How greater intelligence could supercharge supply chains" ziehen lässt. Etwa ein Zehntel der Unternehmen, die sich intensiv mit den Veränderungen im Bereich der globalen Lieferketten auseinandersetzen und sich vorbereiten, verschaffen sich dadurch einen klaren Vorsprung im Wettbewerb.
Für Investoren könnte es sich also lohnen, solche 'Supply Chain Masters' in den Fokus zu nehmen. Die Untersuchung des Capgemini Research Institutes zeigt, dass sie ihre CO2 Emissionen deutlich senkten, ihren Umsatz im Schnitt um 15 Prozent steigern konnten und den Markanteil erhöhten. Im Schnitt liegt dieser um fast 2 Prozent höher.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt