Genobank-Vorstände Mehr Künstliche Intelligenz, weniger Mitarbeiter
Die Einführung Künstlicher Intelligenz (KI) verändert die Bankenbranche tiefgreifend – und diese Entwicklung macht auch vor den kleineren Genossenschaftsbanken nicht halt.
Laut einer aktuellen Umfrage, die unter Vorständen von Genobanken durchgeführt wurde, sehen viele Institute in der KI sowohl eine Chance zur Effizienzsteigerung als auch eine Herausforderung für die Beschäftigungszahlen. Die Ergebnisse der Erhebung zeichnen ein klares Bild: Während der Einsatz von KI künftig weiter zunehmen wird, dürften die Mitarbeiterzahlen in vielen Banken rückläufig sein.
KI als Innovationsmotor
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Die meisten befragten Vorstände sehen in der Künstlichen Intelligenz ein unverzichtbares Werkzeug für die Zukunftsfähigkeit ihrer Institute. KI-Technologien sollen dabei helfen, Prozesse zu automatisieren, Kosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber größeren Banken und Fintechs zu stärken. Typische Einsatzgebiete sind:
- Kundenbetreuung: Chatbots und digitale Assistenten, die einfache Kundenanfragen rund um die Uhr beantworten können.
- Risikomanagement: KI-gestützte Analysen zur besseren Einschätzung von Kreditrisiken und zur Betrugserkennung.
- Backoffice-Prozesse: Automatisierung von Routineaufgaben, wie etwa bei der Bearbeitung von Anträgen oder der Abwicklung von Transaktionen.
- Personalisierung: Individuell zugeschnittene Angebote für Kunden, basierend auf einer Analyse ihres Verhaltens und ihrer Präferenzen.
Ein Vorstand kommentierte, dass KI für kleinere Banken eine Möglichkeit darstellt, ihren Kundenservice zu modernisieren, ohne die finanziellen Mittel großer Konzerne aufbringen zu müssen. Besonders im Bereich der personalisierten Finanzberatung sehen die Institute viel Potenzial.
Senkung der Mitarbeiterzahlen wahrscheinlich
Neben den Vorteilen, die KI bietet, zeigt die Umfrage auch die Schattenseiten auf. Ein Großteil der Vorstände geht davon aus, dass der verstärkte Einsatz von KI zu einem Abbau von Arbeitsplätzen führen wird. Besonders stark betroffen sind Positionen in der Kundenbetreuung und im Backoffice, die durch automatisierte Prozesse ersetzt werden können.
Laut der Umfrage erwarten viele Genobanken eine Reduzierung ihrer Belegschaft um bis zu 10 % in den kommenden fünf Jahren. Einige Institute rechnen sogar mit noch stärkeren Einschnitten, vor allem bei Filialmitarbeitern, da der Trend zur Digitalisierung und der Rückgang persönlicher Bankbesuche anhalten. Eine Bankleiterin merkte an: „Wir müssen unsere Ressourcen effizient einsetzen. KI ermöglicht es uns, Kosten zu senken, aber das hat leider auch Konsequenzen für unsere Mitarbeiterstruktur.“
Herausforderungen und Hemmnisse
Die Genobanken haben erkannt, dass sie in einer immer digitaleren Welt mit den Entwicklungen Schritt halten müssen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie gut es ihnen gelingt, den Balanceakt zwischen technologischer Innovation und sozialer Verantwortung zu meistern. Klar ist: KI wird die Bankenlandschaft nachhaltig verändern."
Trotz der Chancen, die KI bietet, sehen die Banken auch Herausforderungen. Zu den wichtigsten Hemmnissen gehören:
- Kosten der Implementierung: Der Aufbau KI-basierter Systeme ist teuer, insbesondere für kleinere Institute, die mit begrenzten Budgets arbeiten.
- Datenschutz und Regulierung: Der Umgang mit sensiblen Kundendaten erfordert höchste Sicherheitsstandards, was den Einsatz von KI erschwert.
- Akzeptanz der Mitarbeiter: Viele Beschäftigte sehen die neue Technologie kritisch, da sie um ihre Arbeitsplätze fürchten. Dies erschwert die Einführung neuer Systeme.
- Technisches Know-how: Es mangelt oft an internen Fachkräften, die den Einsatz von KI vorantreiben und betreuen können.
Einige Vorstände wiesen zudem darauf hin, dass die Einführung von KI nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie mit einem klaren strategischen Ziel verbunden ist und die Kunden sowie Mitarbeiter gleichermaßen davon profitieren.
Zukunftsperspektiven: Mensch und Maschine im Zusammenspiel
Die Vorstände der Genobanken betonen jedoch, dass der Einsatz von KI nicht zwangsläufig das Ende menschlicher Arbeitskräfte bedeutet. Vielmehr sehen sie eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Während Routineaufgaben zunehmend von KI übernommen werden, könnten Mitarbeiter mehr Zeit für komplexe Tätigkeiten und individuelle Kundenbetreuung gewinnen.
Einige Banken planen bereits Weiterbildungsprogramme, um ihre Mitarbeiter für neue Aufgabenfelder zu qualifizieren. Die Zusammenarbeit mit externen Partnern, etwa im Bereich der Softwareentwicklung, soll ebenfalls verstärkt werden. „KI ist keine Bedrohung, sondern eine Chance, unsere Arbeit effizienter und gleichzeitig kundenorientierter zu gestalten“, erklärte ein Vorstand.
Fazit: KI als unvermeidliche Zukunft
Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Bankensektor auch bei kleineren Instituten unumgänglich ist. Während sich durch den Einsatz von KI erhebliche Effizienzgewinne realisieren lassen, steht die Branche vor der Herausforderung, den Abbau von Arbeitsplätzen sozialverträglich zu gestalten und gleichzeitig die Akzeptanz der neuen Technologie bei Mitarbeitern und Kunden zu fördern.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.