Die Robert Bosch GmbH in Stuttgart gehört zu den deutschen Traditionsunternehmen

Bosch-Chef Volkmar Denner Mobilitätswandel braucht Technologievielfalt

Die Robert Bosch GmbH in Stuttgart gehört zu den deutschen Traditionsunternehmen. Eigentlich ein Mischkonzern ist Bosch zugleich einer der größten Automobilzulieferer der Welt. Konsequenz: das Wohl und Wehe der Autoindustrie schlägt sich unmittelbar in den Bosch-Geschäftszahlen nieder - Grund genug für CEO Volkmar Denner, sich intensiv mit Zukunftsfragen der Mobilität zu befassen.

In einem Interview mit der FAZ im Umfeld der IAA hat Denner jetzt zu einigen wichtigen Aspekten Stellung bezogen. Er warnt dabei davor, in einer einzigen Technik das "Allheilmittel" für alle Autoprobleme zu sehen, etwa in der Elektromobilität. Konventionelle Antriebstechniken werden seiner Meinung nach noch länger gefragt sein. Nichtsdestotrotz spricht er sich für eine ganzheitliche Betrachtung von Verkehr und Umwelt aus und sieht im Klimaschutz ein hohes Ziel.

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Auch 2030 noch überwiegend konventioneller Antrieb

Auf die Diesel-Affäre angesprochen gesteht Denner zu, dass diese die Autoindustrie - zum großen Teil selbst verschuldet - viel Vertrauen gekostet habe. Dennoch seien klassische Antriebstechniken damit nicht obsolet. Man gehe bei Bosch davon aus, dass auch noch 2030 rd. drei Viertel aller Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotoren fahren werden. Nur ein Viertel werde batterieelektrisch angetrieben sein. Darüber herrsche unter Auto-Experten Konsens. Der nötige Mobilitätswandel brauche Technologievielfalt.

Es muss für den Klimaschutz darum gehen, konventionelle Antriebsformen so schadstoffarm wie möglich zu machen."

Moderne Dieselfahrzeuge seien inzwischen in der Lage, nahezu kein Stickoxid mehr auszustoßen. Und Bosch arbeite konsequent an einem klimafreundlichen Betrieb von Verbrennungsmotoren. Trotzdem werde die Elektromobilität in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen. Bosch stelle sich darauf ein und investiere jährlich rund 400 Mio. Euro in emissionsfreie Antriebe. Man verfüge in diesem Bereich bereits über Aufträge im Umfang von 13 Mrd. Euro.

Klimaschutz - die ganze Wertschöpfungskette betrachten

Zur aktuellen - teilweise sehr kontovers geführten - Klima- und Technologiediskussion meint Denner, dass nur im Dialog gute Lösungen zu finden seien und die Politik geeignete Rahmenbedingungen setzen müsse. Er mahnt dabei eine Gesamtbetrachtung von Verkehr und Umwelt an. Wenn Klimaschutz das Hauptziel sei, müsse man dabei auch konsequent sein. Es reiche nicht, nur auf die Fahrzeug- Emissionen zu schauen. Man müsse den ganzen Wertschöpfungsprozess von der Kraftstoff- und Stromerzeugung bis zum Straßenbetrieb berücksichtigen. Zusätzliche muss auch eine laufzeitbezogene Betrachtung integriert werden. Elektrofahrzeuge seien dann zwar im Herstellungsprozess nicht mehr so gut wie gedacht aber langfristig als entwickelbare Technologie notwendig.

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