In Corona-Zeiten wachsen die Müllberge noch schneller als sonst

Verdrängt die Pandemie die Nachhaltigkeit? Müllberge werden immer größer

In Corona-Zeiten wachsen die Müllberge noch schneller als sonst. Trotzdem ist Nachhaltigkeit laut aktuellen Studienergebnissen ein Thema, das immer mehr Verbrauchern wichtig ist.

Arbeiten im Home Office, Schulunterricht zu Hause, geschlossene Läden und Restaurants - das alles führt dazu, dass sich immer mehr Haushalte notgedrungen ihr Essen und Konsumgüter aller Art nach Hause liefern lassen. Nicht nur die Lieferdienste und Online Shops profitieren von der Corona-Krise. Die Verpackungsindustrie braucht sich ebenfalls nicht über einen Mangel an Arbeit zu beklagen, denn ohne Pappkartons, Folien, Plasteboxen & Co. würden die Lieferungen nicht in Top-Qualität beim Kunden ankommen. Letztendlich landen diese Verpackungen im Müll. Allein bei der Entsorgung der Gelben Tonnen fielen während der letzten Monate 5 - 10 Prozent mehr Müll an. Um herauszufinden, ob das Thema Nachhaltigkeit in Corona-Zeiten nachrangig geworden sei, führten das Deutsche Verpackungsinstitut (DVI) und die Umweltschutzorganisation WWF eine Studie durch.

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Die Befragung von 1000 Personen ergab folgende Ergebnisse:

  • Etwa zwei Drittel der Befragten wünschen sich nachhaltigere Verpackungen.
  • Das könnten zum Beispiel Pfandbehälter, selbst mitgebrachte Becher und Büchsen oder zumindest recycelbare Verpackungen sein.
  • Berücksichtigt man nur die Antworten derjenigen, die Lieferdienste tatsächlich nutzen, steigt die Quote sogar auf 80 Prozent.

Pfandsysteme sollten nach Ansicht der meisten Bundesbürger weiter ausgebaut werden

85 Prozent der Kunden wünschen sich, dass das Pfandsystem für Getränke weiter ausgebaut wird. Das heißt, in Zukunft sollten nicht nur Mineralwasser, Bier und Erfrischungsgetränke, sondern auch Milch, Saft, Wein, Sekt und Spirituosen in Pfandverpackungen verkauft werden.

Allein bei der Entsorgung der Gelben Tonnen fielen während der letzten Monate 5 - 10 Prozent mehr Müll an."

Das sei für den Kunden zwar umständlicher als bisher; diesen Aufwand würden die meisten im Interesse des Umweltschutzes jedoch akzeptieren. Circa 30 Prozent der Befragten plädierten dafür, dass Produkte wie Nudeln, Reis und sogar Käse oder Wurst in Pfandverpackungen verkauft werden sollten. Acht Prozent der Befragten würden das aus Gründen der Hygiene ablehnen.

Corona als Treiber für die Entwicklung des Umweltbewusstseins?

Der Geschäftsleiter Märkte & Unternehmen beim WWF Deutschland hält es für möglich, dass der Ausbruch von Corona die Menschen für Fragen der Nachhaltigkeit sensibilisiert. Ihm ist klar, dass nicht jeder, der sich im Rahmen einer Studie für mehr Nachhaltigkeit ausspricht, sich im Alltag entsprechend verhält. Doch immer mehr Menschen lassen den Worten Taten folgen.

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