5 Jahre Nettovermögen steigt
Das letzte Jahrfünft war nicht arm an Krisen: erst die Corona-Pandemie, dann der Ukraine-Krieg und der ewige Konfliktherd Naher Osten. Wirtschaftlich haben diese Krisen Spuren hinterlassen. Trotzdem ist das Nettovermögen der Bundesbürger gestiegen, wie eine aktuelle IW-Studie belegt.
Die Untersuchung zeigt auch: bei der Vermögensverteilung gibt es große Unterschiede. Die IW-Analysten nutzten dazu den Median als statistisches Maß. Der Median ist der Mittelwert einer Grundgesamtheit. Die Hälfte der Messwerte der Grundgesamtheit ist kleiner als der Median, die andere Hälfte größer. Damit nicht zu verwechseln ist der Durchschnittswert bzw. das arithmetische Mittel. Der Median gilt oft als aussagekräftiger, weil er robuster gegenüber der Streuung von Messwerten ist.
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Rentner und Pensionäre sind am vermögendsten
Das höchste Median-Nettovermögen in der IW-Untersuchung wiesen Pensionäre - also Beamte im Ruhestand - mit 309.500 Euro (Stand 2023) auf. Ähnlich "gut betucht" waren Freiberufler mit Renten aus berufsständischen Versorgungswerken. Zu den freien Berufen zählen zum Beispiel Ärzte, Rechtsanwälte oder Steuerberater. Hier lag das Median-Nettovermögen bei 260.400 Euro. Mit deutlichem Abstand folgten auf Platz 3 Rentenbezieher aus der gesetzlichen Rentenversicherung mit einem Median-Wert von 69.300 Euro. Nicht-Rentner-Haushalte brachten es dagegen nur auf ein Median-Nettovermögen von 50.000 Euro.
Die Erkenntnis aus dieser Verteilungsanalyse ist: je älter, desto vermögender."
Der Reichtum im Alter wird dabei maßgeblich durch die Art der Altersversorgung bestimmt. Dass Nicht-Rentner-Haushalte nur ein vergleichsweise bescheidenes Vermögen besitzen, hängt wesentlich damit zusammen, dass Schulden das Vermögen reduzieren. In der Regel sind Schulden im Alter abbezahlt, während in jüngeren Jahren viele Vorhaben (Autokauf, Wohnungseinrichtung, Immobilienerwerb) zunächst per Kredit finanziert werden müssen. Außerdem findet in Zeiten des Berufslebens erst ein allmählicher Vermögensaufbau statt, während man im Alter die Früchte der Altersvorsorge genießen kann.
Deutlicher nominaler Vermögensanstieg
Die erfreuliche Nachricht: bei allen betrachteten Gruppen ist das Nettovermögen in den fünf Jahren 2018 bis 2023 deutlich gestiegen, ob man den Median oder das arithmetische Mittel betrachtet. Allerdings handelt es sich um eine reine Nominalbetrachtung. Real dürfte der Vermögenszuwachs wegen der Inflation niedriger ausfallen. Rund zwei Drittel des Nettovermögens besteht aus Immobilienbesitz, das übrige Drittel ist Geldvermögen. Nur bei gesetzlichen Rentenbeziehern ist das Geldvermögen höher - vermutlich wegen bei Renteneintritt ausgezahlter Lebensversicherungen.
fair, ehrlich, authentisch - die Grundlage für das Wohl aller Beteiligten