Wachsende Cyberangriffe auf Banken

Bafin wird schlagkräftiger Onelinebanking im Fokus

Bafin-Präsident Felix Hufeld hat die deutsche Finanzaufsicht flexibler und schlagkräftiger gemacht - und das nicht nur in Bezug auf den Umbau der deutschen Banken, sondern auch in der Frage der wachsenden Cyberrisiken.

Vor dem Hintergrund zunehmender politischer Spannungen und dem wachsenden Risiko erneuter Finanzkrisen ist es kein Wunder, dass sich Bafin-Präsident Hufeld nicht nur klassischen Themen widmet. Massenhafte Kreditausfälle und extrem niedrige Zinsen, aber auch die Cyberangriffe auf Banken stellen demnach eine neue Dimension in seiner Arbeit dar.

Banken, Kryptowährungen und Cyberkriminalität - die Vielfalt der Aufgaben

Bislang haben die Computerprobleme bei Geldinstituten in erster Linie interne Ursachen, beispielsweise Falscheingaben von Daten oder fehlgeschlagene Updates von Computerprogrammen. Diese Störungen werden sofort der Bafin gemeldet, die bei Häufungen eingreift und eine Verbesserung der Organisation fordert. Aktuell rücken jedoch Kundenbeschwerden in den Fokus, die sich oft genug gegen junge Finanzunternehmen richten.

Trotzdem muss sich Hufeld nach wie vor um die klassischen Gefahren kümmern: Der harte Wettbewerb könnte Banken beispielsweise dazu treiben, die Regeln bei der Kreditvergabe aufzuweichen und somit die Ausfallrisiken zu erhöhen. Der seit April laufende Stresstest kleiner und mittlerer Geldinstitute wird dazu Aufschluss bringen. Hufeld ist sich aber sicher, dass der Druck auf die Banken steigt, zumal viele ihre Geschäftsmodelle nicht schnell genug umstellen.

Angesichts der Strafzinsen, die durch die EZB noch einmal erhöht werden könnten, summieren sich die dadurch verursachten Kosten auf enorme Beträge. Die Prognose des Bafin-Präsidenten: Es werden viele Geldhäuser vom Markt verschwinden - insbesondere kleine und mittlere, die nicht in einem Finanzverbund eingebettet sind. Doch auch große Banken arbeiten nicht mehr gewinnbringend, solange sie sich nicht neue Geschäftsfelder erschließen.

Es werden viele Geldhäuser vom Markt verschwinden - insbesondere kleine und mittlere, die nicht in einem Finanzverbund eingebettet sind."

Auch das Thema Libra bewegt den Bafin-Präsidenten

Er sieht die Gefahr, dass sich diese Kryptowährung der Kontrolle entzieht. Gleichzeitig räumt er jedoch ein, angesichts des digitalen Phänomens kein probates Rezept zu kennen - nur ein global abgestimmtes Vorgehen käme in Frage.

Hufeld kommt ursprünglich aus der privaten Wirtschaft und leitet seit 2015 die deutsche Finanzaufsicht, die seither weitere Aufgaben erhalten hat. So fallen nicht nur die Banken in ihr Ressort, sondern auch die Wertpapieraufsicht und der Verbraucherschutz auf dem Finanzmarkt.

Darüber hinaus geht es der Bafin um den Finanzplatz Frankfurt, der insbesondere nach einem Brexit interessant werden könnte.

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