2023 Private Krankenversicherung wird teurer
Der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband) geht davon aus, dass Privatversicherte für ihre Krankenversicherung im Durchschnitt mit Beitragserhöhungen von drei Prozent rechnen müssen.
Alles wird teurer, auch die Beiträge für die Krankenversicherung. Davon sind voraussichtlich nicht nur die privat Krankenversicherten, sonder auch die Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherungen betroffen. Letztere werden ebenfalls stärker zur Kasse gebeten und müssen zusätzlich mit Leistungskürzungen rechnen. Nach Angaben des PKV-Verbandes sind im Zeitraum der letzten zehn Jahre die Beiträge für PKV-Versicherte nicht stärker gestiegen als die der GKV-Versicherten.
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Der PKV-Verband erwartet:
- Für Vollversicherte in der PKV werden die Beiträge im Durchschnitt um drei Prozent angehoben.
- Von den Beitragserhöhungen wird etwa jeder Dritte betroffen sein.
- Für die Pflegeversicherung müssen Privatversicherte Angestellte ab 1.1.2024 104 Euro pro Monat zahlen.
Ausreißer sind möglich
Nach Ansicht des PKV-Verbandes fallen die Beitragsanpassungen für die meisten Versicherten moderat aus. Der Sprecher des Verbandes weist jedoch darauf hin, dass es für manche Versicherte durchaus zu drastischen Erhöhungen der Zahlungen kommen kann. Zu solchen Ausreißern kann es wegen der gesetzlichen Regelungen für die Beitragsanpassungen in der Privaten Krankenversicherung kommen. In bestimmten Fällen sind diese Regelungen für deutliche Sprünge bei der Festsetzung von Beiträgen verantwortlich. Zu starken Anhebungen kann es ebenfalls bei bestimmten Tarifen mit einem hohen Anteil älterer Versicherter kommen, weil die steigenden Kosten im Gesundheitswesen verstärkt durchschlagen.
Nach Ansicht des PKV-Verbandes fallen die Beitragsanpassungen für die meisten Versicherten moderat aus."
Pflegereform sorgt für steigende Beiträge
Etwas drastischer fällt die durchschnittliche Anhebung der Beiträge für die Private Pflegeversicherung (PPV) für diejenigen Versicherten aus, die im Tarif für Angestellte und Selbstständige versichert sind. Sie müssen ab 1. Januar des kommenden Jahres monatlich 104 Euro für ihre PPV zahlen. Das entspricht einer Beitragserhöhung von durchschnittlich 40 Prozent.
Diese drastische Anhebung ist ein Ergebnis der Pflegereform, die die Mitglieder der Großen Koalition im Juni 2021 beschlossen haben. Sie sieht unter anderem eine Herabsetzung des Eigenbetrages und eine Bezahlung der Pfleger und Pflegerinnen nach Tarif vor. Die steigenden Kosten für die Ausbildung von Pflegekräften schlagen ebenfalls zu Buche. Ein weiteres Problem: Die Zahl der Leistungsempfänger steigt von Jahr zu Jahr. Erhielten 2014 noch 169.000 Versicherte Leistungen von der PPV, waren es 2021 bereits 292.000.
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