2022 war ein schwieriges Börsenjahr

Wie wird das neue Börsenjahr? Risiken, die auftreten könnten

2022 war ein schwieriges Börsenjahr - sowohl bezogen auf Aktien als auch auf Anleihen.

Und der Ausblick auf die kommenden zwölf Monate stimmt ebenfalls nur bedingt optimistisch. Viele Unwägbarkeiten werden wohl weiterhin das Börsengeschehen prägen. Was sind die größten Risikofaktoren im Börsenjahr 2023? Diese Frage stellen sich viele Anleger. Hier sind fünf mögliche Antworten:

1. Weitere Eskalationen im Russland-Ukraine-Krieg

Am 24. Februar 2023 ist der Russland-Ukraine-Krieg genau ein Jahr alt. Kaum jemand rechnet bis zu diesem Datum mit einem Ende der Kampfhandlungen. Der Krieg dürfte in den kommenden Monaten weitergehen, die Entwicklung lässt sich nur schwer abschätzen. Eine Intensivierung der Kämpfe, eine direkte Konfrontation mit der Nato, noch schärfere Sanktionen - nichts ist auszuschließen, nicht einmal der Einsatz taktischer Atomwaffen. Die Weltwirtschaft und die Börsen würden durch solche Eskalationen weiter in Mitleidenschaft gezogen - quasi als "Kollateralschaden".

2. Verstetigung der Inflation

2022 war ein Jahr steigender Preise, nach jahrelanger Abwesenheit ist die Inflation mit Macht zurückgekehrt. Die Notenbanken versuchen, die Geldentwertung mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen. Für das laufende Jahr wird daher mit einer Beruhigung der Lage gerechnet, die ggf. auch wieder Spielräume für Zinssenkungen eröffnet. Sicher ist das aber nicht. Die Inflation könnte auch eine Eigendynamik entwickeln - Stichwort: Lohn-Preis-Spirale - und eine längere restriktive Geldpolitik erfordern. Für Aktien- und Anleihekurse wäre das eine Belastung.

3. China im Krisenmodus

Chinesische Aktien erreichten im Oktober 2022 einen Tiefpunkt, seitdem geht es wieder aufwärts. Vom historischen Höchststand im Februar 2021 ist man aber noch weit entfernt. Ob es der chinesischen Wirtschaft gelingt, nach dem Ende von Lockdowns und der Abkehr von der strikten Null-Covid-Strategie wieder auf den alten Wachstumspfad zurückzufinden, bleibt abzuwarten. Neben der Bedrohung durch Corona stellen die geopolitische Rolle des Landes - Stichworte: Taiwan-Frage, Konflikt mit den USA - und die zunehmende Zügelung der Wirtschaft durch die kommunistische Partei Risikofaktoren da.

4. Schwellenländer in Schieflage

Die Stärke des US-Dollar und die dramatisch gestiegenen Energiepreise haben die Schwellenländer 2022 besonders getroffen. Die Erwartung ist, dass sich der Dollar 2023 wieder etwas abschwächt und auch der Preisauftrieb bei den Energiepreisen nachlässt. Von daher stehen die Zeichen für eine wirtschaftliche Erholung der Schwellenländer eigentlich gut. Sollte es allerdings anders kommen als gedacht, könnte auch das Gegenteil eintreten: der Druck auf Schwellenländer dürfte dann weiter zunehmen, insbesondere auf solche, die bereits heute hoch verschuldet sind.

Viele Unwägbarkeiten werden weiterhin das Börsengeschehen prägen."

5. Eine neue Pandemie

2020 traf Corona die Börsenwelt als Schwarzes Schwan-Ereignis. Lockdowns und unterbrochene Lieferketten sorgten in der Folge für schwere wirtschaftliche Turbulenzen. Inzwischen scheint die Pandemie überwunden, aber ein "Restrisiko" bleibt. Neue Varianten und die noch schwer abschätzbaren Konsequenzen der plötzlichen Abkehr Chinas von seiner Null-Covid-Politik könnten 2023 für unangenehme Überraschungen sorgen.

Doch jedes Risiko bietet auch eine Chance. Denn jede Aussicht auf Besserung eines der obigen Themen, wird den Optimismus beflügeln und die Preise der Aktien wieder steigen lassen. Die Börsen nehmen die zukünftige Entwicklung oft vorweg mit einen Vorlauf von 6 -12 Monaten. Ein antizyklische Anlagestrategie könnte sinnvoll sein.  

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