Wachsende Druck auf die Internetgiganten Schlag gegen Google
In der Welt der digitalen Plattformen beginnt sich der Wind zu drehen. Lange Zeit agierten die großen Tech-Konzerne weitgehend ungestört – mit wachsendem Einfluss, schier unbegrenzten finanziellen Mitteln und einem Markt, der ihre dominante Stellung vielfach begünstigte.
Doch nun geraten sie zunehmend ins Visier der Behörden: Der nächste juristische Schlag gegen Google ist gefallen. Ein US-Gericht hat bestätigt, dass der Konzern sich im Bereich der Internetwerbung ein Monopol aufgebaut hat. Und Google steht mit dieser Entwicklung nicht allein da. Auch Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, gerät stärker unter Druck. Die einstige politische Rückendeckung durch Donald Trump scheint zu verblassen – obwohl gerade dieser in der Vergangenheit als eher techfreundlich galt.
Monopol durch Werbemacht: Das Urteil gegen Google
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Kern des aktuellen Urteils gegen Google ist der Vorwurf, der Konzern habe sich wettbewerbswidrig verhalten, um seine Marktmacht im digitalen Werbegeschäft auszubauen. Die US-Justiz wirft dem Unternehmen vor, den Markt systematisch zu seinen Gunsten verzerrt zu haben. Dabei geht es unter anderem um folgende Aspekte:
- Übernahmen von Konkurrenten im Werbesegment, die potenzielle Marktteilnehmer frühzeitig ausgeschaltet haben.
- Integration von Werbediensten in das gesamte Google-Ökosystem, wodurch Werbekunden kaum an Google vorbeikommen.
- Benachteiligung alternativer Plattformen durch gezielte Algorithmusentscheidungen.
Das Gerichtsurteil könnte weitreichende Konsequenzen haben. Nicht nur drohen Milliardenstrafen, sondern auch strukturelle Maßnahmen – etwa die Zerschlagung einzelner Geschäftsbereiche, wie Googles AdTech-Sparte. Für den Konzern bedeutet das ein Szenario, das an frühere Verfahren gegen Microsoft in den 1990er-Jahren erinnert – mit dem Unterschied, dass Google heute noch tiefer in den digitalen Alltag der Nutzer eingebettet ist.
Meta im Fadenkreuz – Die nächste Großbaustelle
Während sich Google bereits gegen Klagen verteidigt, wächst der Druck auch auf Meta. Das Unternehmen steht seit Jahren im Verdacht, Marktmacht missbraucht zu haben, indem es kleinere Plattformen systematisch verdrängte, Inhalte kontrollierte und Datenströme auf eine Weise zusammenführte, die Wettbewerber faktisch ausschließt.
Kritisch betrachtet werden unter anderem:
- Die Verknüpfung von Nutzerkonten über Facebook, Instagram und WhatsApp.
- Die systematische Nutzung personenbezogener Daten für gezielte Werbeplatzierung.
- Die Verdrängung kleinerer sozialer Netzwerke durch aggressive Geschäftsmodelle.
Erste Verfahren, etwa durch die US-Handelsaufsicht FTC, laufen bereits. Auch in Europa gibt es kartellrechtliche Untersuchungen. Die Frage steht im Raum, ob Meta langfristig gezwungen werden könnte, einzelne Dienste zu entflechten oder Datenschutzpraktiken grundlegend zu ändern.
Politischer Rückenwind versiegt – auch unter Trump?
Für Google ist das aktuelle Urteil ein Weckruf. Für Meta könnte es bald soweit sein. Und für alle anderen Tech-Unternehmen gilt: Die Phase der Narrenfreiheit ist vorbei – die digitale Ordnung wird neu verhandelt."
Bemerkenswert ist, dass selbst Donald Trump, der in seiner Amtszeit eher auf wirtschaftsfreundliche Regulierung und Zurückhaltung gegenüber Big Tech gesetzt hatte, den Internetriesen derzeit kaum Rückhalt bietet. Trotz Bemühungen – etwa durch gezielte Lobbyarbeit und öffentliche Kampagnen – bleibt die politische Unterstützung aus.
Denn auch in republikanischen Kreisen wächst die Skepsis. Die Begründung ist dabei oft weniger wettbewerbspolitisch, sondern ideologisch motiviert: Die Konzerne werden beschuldigt, Meinungen zu unterdrücken, insbesondere konservative Stimmen auf ihren Plattformen zu benachteiligen. Dies hat zu einem erstaunlichen Schulterschluss geführt: Sowohl Demokraten als auch Republikaner fordern – aus unterschiedlichen Gründen – eine striktere Kontrolle von Tech-Konzernen.
Ein globales Phänomen: Wettbewerbsbehörden weltweit wachen auf
Die juristischen Verfahren in den USA sind Teil eines größeren Trends. Auch in Europa, Asien und Lateinamerika nehmen die Wettbewerbsbehörden zunehmend die Big-Tech-Konzerne ins Visier. Die Europäische Union hat mit dem Digital Markets Act (DMA) bereits ein Regelwerk geschaffen, das Dominanzstrukturen aufbrechen und fairen Wettbewerb ermöglichen soll.
Internetriesen müssen sich daher künftig auf:
- Transparente Algorithmen,
- Offene Schnittstellen für Wettbewerber,
- Datenteilungspflichten,
- und strengere Fusionskontrollen.
einstellen. Die Euphorie über freie Märkte in der Digitalwirtschaft weicht einer Phase der Regulierung und Rückbesinnung auf faire Spielregeln.
Fazit: Neue Spielregeln für die Internetgiganten
Der Druck auf Google, Meta & Co. wächst – nicht nur juristisch, sondern auch gesellschaftlich. Das Vertrauen in die Selbstregulierung der Internetwirtschaft ist erschüttert. Die gigantischen Marktmachtkonzentrationen, die über Jahre entstanden sind, geraten ins Wanken.
Was sich nun abzeichnet, ist eine Zeitenwende im Verhältnis zwischen Politik, Gesellschaft und Plattformökonomie. Es geht dabei nicht nur um Marktanteile oder Wettbewerbsregeln – sondern um Machtverhältnisse im digitalen Raum.

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