Profis Schulfach Finanzbildung wäre wichtig
Mit dem Finanzwissen junger Menschen steht es oft nicht zum Besten. Ein wichtiger Grund dafür: im Lehrplan allgemeinbildender deutscher Schulen besitzen Kenntnisse im Bereich Finanzen und Wirtschaft allenfalls nachrangige Bedeutung. Ein Schulfach Finanzbildung wäre wichtig, ist das Ergebnis einer aktuellen DFVA-Umfrage.
Das Kürzel DFVA steht für "Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management". Sie versteht sich als Berufsverband der Investment Professionals in deutschen Finanz- und Kapitalmärkten und repräsentiert rund 1.400 Mitglieder. In der sogenannten DFVA-Monatsfrage wird regelmäßig die Meinung zu aktuellen Finanzthemen erhoben - diesmal zur finanziellen Schulbildung.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Fast einstimmig - Finanzielle Bildung als Pflichtfach
Das Ergebnis der Umfrage ist eindeutig: 94 Prozent der Befragten sprechen sich für ein Schulpflichtfach "Finanzielle Bildung und Wirtschaft" aus. Drei Fünftel der Teilnehmer halten ein solches Fach für "sehr wichtig", ein weiteres Fünftel zumindest für "wichtig". Tatsächlich belegen verschiedene Erhebungen, dass es beim Finanzwissen vieler junger Erwachsener erhebliche Lücken gibt. Manchem Schulabsolventen ist nicht einmal die Funktionsweise des Girokontos geläufig. Bei Themen wie Rendite und Risiko, Aktien als Geldanlage oder finanzmathematischen Zusammenhängen sieht es noch düsterer aus.
64 Prozent der Befragten sind "voll und ganz überzeugt", dass das Finanzfach mindestens den gleichen Stellenwert haben sollte wie andere schulische Nebenfächer. Weitere 22 Prozent befürworten das "insgesamt". Ebenfalls wenig zu deuteln gibt es an den Antworten zur Lehrplanintegration. Fast zwei Drittel sprechen sich für "Finanzielle Bildung und Wirtschaft" als eigenständiges Pflichtfach aus, nur jeder achte hält ein Wahlpflichtfach für ausreichend. Fast genauso viele sind für eine Einbindung in andere Schulfächer. Rund 10 Prozent halten Wissensvermittlung über Workshops und Projekte für geeignet.
94 Prozent der Befragten sprechen sich für ein Schulpflichtfach "Finanzielle Bildung und Wirtschaft" aus."
Nicht nur Schulen in der Pflicht
Bei den zu behandelnden Inhalten konnten die Teilnehmenden unter sechs Themenbereichen auswählen, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Am häufigsten wurde der Themenbereich "Sparen und Investieren" genannt (30 Prozent) gefolgt von "Budgetierung und persönliche Finanzplanung" (23 Prozent). Im Mittelfeld bewegten sich die Themen "Funktionsweise der Wirtschaft", "Kredite und Schuldenmanagement" sowie "Steuern und Sozialversicherungen". Nur 5 Prozent nannten das Thema "Existenzgründung".
Im Übrigen sehen die Befragungsteilnehmer beim Thema Finanzwissen nicht nur Schulen in der Pflicht. Noch mehr seien die Eltern gefordert. Bei ihnen sehen 43 Prozent die Hauptverantwortung, nur 39 Prozent bei den Bildungsanstalten.
fair, ehrlich, authentisch - die Grundlage für das Wohl aller Beteiligten