Verbraucherpreise So hoch wie seit 13 Jahren nicht mehr
So hoch wie im Juli 2021 war die Inflationsrate in Deutschland sei 13 Jahren nicht. Verbraucher werden deutlich stärker zur Kasse gebeten und weitere Preissprünge sind zu erwarten.
Wer heute in den Supermarkt geht, um den wöchentlichen Einkauf zu erledigen, merkt spätestens an der Kasse, dass die zu zahlende Summe von Mal zu Mal etwas größer wird. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes verteuerten sich die Waren im vergangenen Monat im Vergleich zum Juli 2020 um 3,8 Prozent. Eine Inflationsrate von mehr als 3 Prozent gab es das letzte Mal im August 2008 während der Finanz- und Wirtschaftskrise.
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Entwicklung der Inflationsrate in Deutschland:
- Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Preise im Juli 2021 um 3,8 Prozent.
- Im Mai 2021 lag die Inflationsrate noch bei 2,3 Prozent.
- Von Juni bis Juli 2021 wurde ein Preisanstieg von 0,9 Prozent registriert.
- Nach Ansicht vieler Ökonomen wird es weitere Verteuerungen geben.
Veränderung der Mehrwertsteuersätze trägt zum Preisanstieg bei
Um die Kauflust anzukurbeln und die größte Volkswirtschaft Europas während der Corona-Pandemie zu stärken, hatte die Regierung 2020 eine befristete Senkung der Mehrwertsteuersätze beschlossen. Weil viele Händler diesen Vorteil an ihre Kunden weiterreichten und die Preise anpassten, mussten die Kunden vom 1.Juli - 31. Dezember 2020 beim Einkaufen tatsächlich etwas weniger tief in die Tasche greifen. Der jetzt zu beobachtende Anstieg der Verbraucherpreise lässt sich jedoch nur zum Teil durch diese Effekte erklären, wie der beachtliche Preisanstieg im Zeitraum Juni bis Juli 2021 belegt.
Deutlichen Einfluss auf die Verbraucherpreise dürften Veränderungen im Energiesektor haben."
Steigende Energiepreise
Deutlichen Einfluss auf die Verbraucherpreise dürften jedoch Veränderungen im Energiesektor haben. Weil die Produktion wegen der Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Infektionen weltweit gedrosselt wurde, sank die Nachfrage nach Erdöl 2020 und damit fielen auch die Preise für den meist begehrten Rohstoff. Von diesem Einbruch erholten sich die Erdölpreise jedoch rasch. In Deutschland müssen die Verbraucher für Kraftstoff, Heizöl und Strom zusätzlich löhnen, weil der deutsche Staat seit dem 1. Januar eine CO2-Abgabe erhebt.
Pro Tonne Kohlendioxid, die beim Verbrennen fossiler Brennstoffe freigesetzt wird, kassiert der Fiskus 25 Euro. Durch diese Abgabe werden Verbraucher direkt und indirekt zur Kasse gebeten, weil die Unternehmen diese Kosten weiterreichen werden.