El Salvador Staatspleite durch Bitcoin-Crash?
Im November 2021 notierte der Bitcoin bei fast 60.000 Euro, aktuell bewegt sich der Kurs in einer Größenordnung um die 28.000 Euro - ein Verlust von mehr als 50 Prozent. Mit Kryptowährungen ist derzeit wenig Staat zu machen und einem Staat droht sogar die Pleite - auch wegen des Krypto-Verfalls.
El Salvador ist das bisher einzige Land der Welt, das den Bitcoin - neben dem US-Dollar - als offizielles Zahlungsmittel eingeführt hat. Als sein schillernder Präsident Nayib Bukele im September 2021 diesen Schritt erklärte, war ihm die Aufmerksamkeit der internationalen Krypto-Community sicher. Damals setzte der Bitcoin gerade zu spektakulären Höhenflügen an und versprach den Salvadorianern Wohlstandsgewinne.
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El Salvador - Bitcoin als Zahlungsmittel und Währungsreserve
Doch diese Hoffnung war nur von kurzer Dauer. Heute befindet sich der einstige Star der Kryptowährungen im Abwärtstrend und ein Ende der Talfahrt ist nicht absehbar. El Salvador stürzt das in große Schwierigkeiten. Um die Finanzen des lateinamerikanischen Staates ist es ohnehin nicht gut bestellt. Die Regierung gibt schon lange mehr aus als sie einnimmt, die Corona-Pandemie hat ökonomisch Spuren hinterlassen und die weltwirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges belasten zusätzlich. Der Bitcoin-Crash kommt on Top.
Problematisch ist nicht nur der Einsatz der Kryptowährung als Zahlungsmittel, initiiert durch seinen Präsidenten hat El Salvador auch selbst in großem Stil in Bitcoins investiert. Gut 2.300 Bitcoins sollen aktuell als Währungsreserve gehalten werden. Zu Hochzeiten der Kryptowährung waren das rund 138 Mio. Euro, aktuell ist der Bestand noch weniger als die Hälfte davon wert. Der IWF hatte wegen der Kursrisiken bereits Ende Januar das Land aufgefordert, den Bitcoin als Zahlungsmittel aufzugeben. Ohne Erfolg - im Gegenteil: kürzlich gab Bukele sogar nochmal den Nachkauf von 500 Bitcoins bekannt.
El Salvador ist das bisher einzige Land der Welt, das den Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel eingeführt hat."
Spektakuläre Pläne - düstere Aussichten
Für die Staatsfinanzen von El Salvador sieht es derweil ziemlich düster aus. Die Ratingagentur Moody's hat Zweifel, ob das Land seine 2023 und 2025 fälligen Schulden zurückzahlen kann. Ein Konzept dafür sei jedenfalls nicht erkennbar. Stattdessen hängt der Präsident des Landes weiter seinen Krypto-Träumen nach.
Er plant eine eigene Bitcoin-City und eine internationale Bitcoin-Konferenz soll das Interesse an der Kryptowährung neu beleben. Hochfliegende Pläne, die vielleicht demnächst wie eine Seifenblase platzen könnten.
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