Es ist große Ruhe an der Rohstoffpreisfront eingekehrt

Trendwende Steigende Rohstoffpreise möglich

Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs explodierten die Rohstoffpreise. Die Unsicherheit über die geopolitische Lage und der vorübergehende Ausfall Russlands als Rohstofflieferant für den Westen sorgte für einen gewaltigen Preisauftrieb.

Inzwischen hat sich die Lage deutlich beruhigt. Neue Lieferbeziehungen sind entstanden und Russland hat Alternativen zu durch Sanktionen verschlossenen Märkten gefunden. Es ist große Ruhe an der Rohstoffpreisfront eingekehrt, sogar von Preisverfall wird gesprochen. Mit dazu beigetragen hat eine schwächelnde Weltkonjunktur. Wenn die globale Wirtschaft lahmt, bleibt die Rohstoffnachfrage bescheiden.

Drei Faktoren sprechen für steigende Rohstoffpreise

Wer auf (wieder) steigende Rohstoffpreise setzte, wurde daher in den letzten Monaten ziemlich enttäuscht. Doch die Durststrecke könnte bald ein Ende haben, glaubt man dem Rohstoffexperten Nitesh Shah vom Vermögensverwalter Wisdom Tree. Er sieht Zeichen für eine Trendwende an den Rohstoffmärkten. Es sind drei Faktoren, die parallel wirken und sich zum Teil gegenseitig verstärken:

  • sinkende Zinsen: nach einer Phase steigender Zinsen werden inzwischen wieder sinkende Zinsen erwartet - sowohl nominal als auch real. Niedrigere Realzinsen gehen nach Shahs Beobachtung oft mit steigenden Rohstoffpreisen einher. Er liefert sogar eine Formel: ein Prozent Realzinsrückgang bewirkt einen Rohstoffpreisanstieg von etwa sechs Prozent.
  • China kommt allmählich aus dem Konjunkturtal: die Schwäche der Weltwitschaft hat viel mit dem chinesischen Konjukturtal zu tun. Die größte Volkswirtschaft der Welt leidet unter hausgemachten Problemen. Inzwischen scheint der tiefste Punkt überschritten und es gibt wieder mehr positive Nachrichten aus dem Reich der Mitte. Nimmt der chinesische Konjunkturmotor Fahrt auf, dürften davon Branchen wie Solarzellenproduktion, Batterieherstellung oder Elektrofahrzeuge, in denen China stark ist, besonders profitieren. Alle drei Branchen sind rohstoffintensiv, eine steigende Rohstoffnachfrage ist daher wahrscheinlich.  
  • Energiewende nimmt wieder Fahrt auf: um die Energiewende war es zuletzt etwas ruhiger geworden. Neue Impulse hat die Weltklimakonferenz im Dezember 2023 gebracht. Die Anstrengungen für mehr Klimaschutz könnten bald wieder intensiviert werden. Der notwendige Transformationsprozess wird als rohstoffintensiv eingeschätzt, auch daraus könnte mehr Nachfrage resultieren.

Bei Edelmetallen ist der Preisanstieg schon angekommen."

Gold und Silber schon jetzt stark gefragt

Bei den Edelmetallen Gold und Silber ist der Preisanstieg übrigens schon angekommen. Hier hat die Aussicht auf sinkende Zinsen preistreibend gewirkt. Hinzu kommt eine starke Nachfrage aus China, wo Anleger rentierliche Alternativen zu den schwachen chinesischen Aktien suchen.

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