Immer mehr Banken in Deutschland geht es schlecht

Vielen Banken geht es schlecht Strukturprobleme und geringer Zinsüberschuss

Immer mehr Banken in Deutschland geht es schlecht, sie haben Strukturprobleme und leiden unter schwindendem Zinsüberschuss. Um wieder in die profitable Zone zu gelangen, schaffen einige Institute bereits das kostenlose Girokonto ab.

Dass es vielen Banken der Republik nicht besonders gut geht, wissen Sie vermutlich bereits aus den Medien. Die Unternehmensberatung McKinsey, die es sich zur Aufgabe macht, Schwachstellen zu orten und Lösungen zu erarbeiten, sieht bei den Instituten akuten Handlungsbedarf. Damit nicht genug, die Geldhäuser stehen vor signifikanten Veränderungen, und müssen sich drei enormen Herausforderungen stellen. Zurückgehender Zinsüberschuss aufgrund anhaltender Niedrigzinsen, mit der Digitalisierung einhergehende Strukturprobleme und zunehmende Regulierung. 

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Ungelöste Strukturprobleme lassen Banken in die Verlustzone rutschen

Institute, die sich bislang der Digitalisierung verweigern, sind vom zurückgehenden Zinsüberschuss noch stärker betroffen als die Häuser, die bereits die digitalen Vorteile für sich entdeckt haben. Da sich jedoch drei von vier Geldhäusern dem Trend verschließen, sind sie von Verlusten bedroht. McKinsey errechnete, dass es hierbei um 20 Milliarden Euro geht, und unterlegt die Ansicht mit Jahresgewinnen nach Steuer von 16 Milliarden Euro zwischen 2010 und 2013. 

Mit diesem Szenario weicht die Unternehmensberatung erheblich von dem ab, was die Banken als größtes Hindernis ihrer Profitabilität angeben: die Regulierung. McKinsey stellt die Verlustursachen wie folgt dar:

  • Etwa sieben Milliarden fehlen durch den schwindenden Zinsüberschuss aufgrund von Niedrigzinsen. 
  • Ebenso viel kosten die ungelösten Strukturprobleme, unter welche die Digitalisierung fällt.
  • Die staatliche Regulierung schlägt nur mit knapp sechs Milliarden zu Buche.

Großbanken leiden mehr unter der Regulierung

Commerzbank und Deutsche Bank können sich demnach auf Verluste durch strengere Aufsicht in Höhe von knapp zwei Milliarden Euro einstellen. Weitere 2.3 Milliarden an Einbußen sind Strukturproblemen und geringer werdendem Zinsüberschuss geschuldet. Ähnlich verteilen sich die zukünftigen Verluste bei Instituten mit Muttergesellschaften außerhalb der Bundesrepublik. Die ING-Direktbank ist von etwa 2.8 Milliarden an Gewinnrückgang bedroht, welcher sich zu annähernd gleichen Chargen auf Strukturprobleme, Regulierung und Niedrigzinsen aufteilt. 

Viele Banken haben angesichts der Digitalisierung ihre Filialen drastisch reduziert."

Es bedarf mehr als nur der klassischen Maßnahmen

Viele Banken haben angesichts der Digitalisierung ihre Filialen drastisch reduziert. Zahlreiche Kunden möchten jedoch nicht die traditionelle Filiale missen, und verlangen gleichzeitig eine stärkere Nutzung digitaler Möglichkeiten. Hierunter fällt beispielsweise die Videoberatung, das Einscannen von Rechnungen und Überweisungen per Smartphone. 

Strukturprobleme zu lösen, ist oft sehr kostenintensiv, darum müsste zunächst der Zinsüberschuss wieder auf akzeptables Niveau gebracht werden. Das kann jedoch bei der aktuellen EZB-Zinspolitik lange dauern. Eines sollte Ihnen der Beitrag vermittelt haben: Die staatliche Regulierung ist bei Weitem nicht so schlimm, wie die Banken gerne behaupten.

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