Die Zahl der Anleger, die in Themen-ETFs investieren, wächst

Studie zu Themen-ETFs Thematisches Investieren boomt

Die Zahl der Anleger, die in Themen-ETFs investieren, wächst. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass das Geld der Investoren nicht bei jedem dieser Fonds gut angelegt ist.

Auch an der Börse gibt es immer wieder neue Trends, die von einigen Fondsmanagern gerne aufgegriffen werden. Sie legen spezialisierte Fonds auf, die solche heißen Themen wie zum Beispiel Digitalisierung, Demographie oder Robotik bedienen. Diese Strategie ist durchaus erfolgreich, wie das Interesse an sogenannten Themen-ETFs zeigt. Doch lohnt es sich, sein Erspartes auf diese Weise anzulegen? Dieser Frage gingen mehrere Finanzwissenschaftler nach. Sie analysierten die Entwicklung von Themen-ETFs im Zeitraum von 1993 - 2019 und verglichen sie mit der Performance breit aufgestellter Indexfonds.

Autorenbox (bitte nicht verändern)

Die wichtigsten Ergebnisse der Analyse:

  • Das Portfolio von Themen-ETFs ist in der Regel wesentlich kleiner und differenzierter als bei anderen ETFs.  
  • Im Durchschnitt erzielen Themen-ETFs fünf Jahre nach der Emission eine Rendite von - 6 Prozent.
  • Bei breit aufgestellten Indexfonds fielen die Verluste im Mittel deutlich geringer aus.
  • Inhaber von Themen-ETFs zahlen höhere Gebühren.
  • Die Lebensdauer von Themen-ETFs ist häufig kurz.

Emittenten von ETFs verfolgen unterschiedliche Strategien

Itzhak Ben-David ist einer der Autoren der Studie, die an der Ohio State University erarbeitet wurde. Er kommt zu dem Schluss, dass sich die Branche entlang zweier Wege entwickelt. Ein Teil der Emittenten bietet den Kunden ETFs mit stark diversifizierten Portfolios zu geringen Kosten, während andere Manager das Bedürfnis von Anlegern bedienen, die 'heißen' Trends folgen wollen.

Die Aktien von Unternehmen, die zu Modetrends passen, sind oft überbewertet. Typisch für solche Papiere sind drastische Kurssprünge und ein hohes Medieninteresse."

Enttäuschung ist vorprogrammiert

Nach Ansicht des Finanzwissenschaftlers sind die Aktien von Unternehmen, die zu solchen Modetrends passen, oft überbewertet. Typisch für solche Papiere sind drastische Kurssprünge und ein hohes Medieninteresse. Es hat den Anschein, dass Themen-ETFs bevorzugt von Anlegern gekauft werden, die sich bei ihren Investments stark von Stimmungen und weniger von klassischen Maßstäben der Bewertung von Unternehmen leiten lassen.

Fondsmanager stellen sich auf dieses Klientel ein und entwickeln die passenden Finanzprodukte. Kommen diese auf den Markt ist der Hype bereits vorbei, die Höchstkurse sind erreicht und es geht in vielen Fällen nach dem Start des Fonds bergab. Bei der Untersuchung fiel ebenfalls auf, dass die Nachrichtenflut in den klassischen und sozialen Medien zu diesem Zeitpunkt bereits verebbt.

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