"Make America great again"

Bundesbank berichtet Trumps Zölle haben eine ganz andere Wirkung

Seit Anfang 2017 überzieht Donald Trump China und andere Länder mit Strafzöllen oder droht damit. Das Ziel ist dort, wo die USA gravierende Handelsbilanzdefizite aufweisen, mit "fairen Deals" zu einem ausgeglicheneren Handel zu kommen. Die US-Wirtschaft soll davon profitieren - ein Kalkül, das nicht aufgeht wie die Bundesbank findet.

In einer Analyse im jüngsten Monatsbericht resümieren die Bundesbanker vorsichtig; alles deute darauf hin, dass sich die in die restriktive Handelspolitik gesetzten Hoffnungen nicht erfüllt hätten. Die Strafzölle sollten gezielt Importe in die USA verteuern und damit der Industrie in kriselnden US-Branchen Auftrieb geben. Gleichzeitig sollten US-Exportchancen verbessert werden.

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Kaum Effekte in den USA, Belastung der Weltwirtschaft

Wieder Wachstum und mehr Jobs in der Old Economy, das waren zentrale Wahlversprechen von Donald Trump, die ihm den Weg ins Weiße Haus geebnet haben. "America first" und "Make America great again" - unter diesen Leitmotiven machte er sich nach seinem Sieg an die Umsetzung seiner Versprechen. Vor allem China stand und steht im Fokus seiner Anstrengungen. Die EU und gerade Deutschland kriegen zwar ab und zu auch eine Breitseite ab, sind bisher aber eher glimpflich davongekommen. In der Bundesbank-Analyse wird versucht, die Auswirkungen der Maßnahmen anhand von Simulationsrechnungen zu ermitteln. Das Ergebnis ist ernüchternd.

Nennenswerte positive Beschäftigungseffekte seien nicht festzustellen, so die Bundesbank. Im Gegenteil: die Maßnahmen hätten die gesamtwirtschaftliche Produktion in den USA eher belastet und den Preisauftrieb verstärkt. Auch Dritte hätten nicht von Trumps Kurs profitieren können. Es habe keine spürbare Umlenkung von Handelsströmen gegeben. Das US-Handelsbilanzdefizit gegenüber China sei zwar kleiner geworden, das Leistungsbilanzdefizit aber gleich geblieben. Eindeutig belastet worden sei dagegen die Weltwirtschaft - durch mehr Unsicherheit und die Erschwerung der internationalen Arbeitsteilung, worunter vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer litten.

Die Trump-Maßnahmen haben die gesamtwirtschaftliche Produktion in den USA eher belastet und den Preisauftrieb verstärkt."

Warum das Trump egal ist

Donald Trump dürften solche Kollateralschäden wenig kümmern ebenso die Bundesbank-Analyse. Denn die Konjunktur in den USA ist nach wie vor robust und die Wirtschaftsdaten sind gut - sogar so gut, dass sie mögliche Negativ-Effekte seiner Handelspolitik überdecken.

Und so kann Trump kaum angreifbar auf seine wirtschaftlichen Erfolge und Leistungen als "Deal-Maker" verweisen. Eine gute Voraussetzung, um im Herbst wiedergewählt zu werden. Und das ist wohl das Hauptziel des US-Präsidenten.

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