Vermögensverwalter Viel Optimismus
Vermögensverwalter blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Zu diesem Schluss kam eine Analyse der Positionierungen bei einer dreistelligen Zahl von Kunden, die jeweils über 30 Millionen Euro verwalten lassen.
Mit Segura & Jesberger befasst sich ein Multi Family Office regelmäßig mit Untersuchungen zur grundsätzlichen Stimmung in der Branche. Und die aktuellen Ergebnisse der Auswertung zahlreicher realer Kundenportfolios der relevanten mehr als 20 in- und ausländischen Vermögensverwalter bestätigt eine Aufhellung. Könnte dies der Beginn eines neuen Aufwärtstrends sein?
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Märkte schlagen Erwartungen - selbst die hoffnungsvollsten
Ausschlaggebend für die Aussagen ist die Aktienquote, die die Vermögensverwalter bisher im Jahr 2023 für ihre Verwaltungsmandate realisiert haben. Diese wird mit denen der Vorquartale verglichen, um daraus Rückschlüsse auf die Strategien und die von Vermögensverwaltern erwartete Wertentwicklung ziehen zu können. Für 2023 belief sich die prognostizierte Entwicklung bei Aktien im Durchschnitt auf 6,2 Prozent, Optimisten gingen sogar von 15 Prozent aus. Nach dem schwierigen Börsenjahr 2022 war das nicht so ohne Weiteres zu erwarten.
Doch die Realität bestätigte nicht nur diese Prognosen, sondern übertraf sie sogar: Einige der Aktienindizes schlugen sogar die hoffnungsvollsten Erwartungen - und die Vermögensverwalter reagierten prompt. Sie setzten dem bereits Ende 2022 einsetzenden Trend entsprechende Positionierung auch in den beiden ersten Quartalen dieses Jahres um. Und das macht sich in der Stimmung bemerkbar. War zum Jahresanfang noch rund die Hälfte neutral positioniert, setzt sich nun der Optimismus durch.
Rund 57 Prozent der Verwalter schöpfen bereits die komplette Bandbreite der Möglichkeiten aus, um Aktien deutlich den Vorzug zu geben. Nur noch 31 Prozent bevorzugen antizyklische Strategien, indem sie Aktien untergewichten. Allerdings darf auch nicht verschwiegen werden, dass die Optimisten nach wie vor mit angezogener Handbremse unterwegs sind, denn die Übergewichtung hält sich in Grenzen.
Rund 57 Prozent der Verwalter schöpfen bereits die komplette Bandbreite der Möglichkeiten aus, um Aktien deutlich den Vorzug zu geben."
Vorsichtiger Optimismus - Sicherheitsgedanke bleibt präsent
Mit rund 65 Prozent bewegt sich die Aktienquote auf einem umsichtigen Niveau, zumal die vergleichsweise sicheren Rentenpapiere (endlich) mit interessanten Zinsen locken. Bei einer durchschnittlichen Kapitalbindungsdauer von 3,7 Jahren spielen sie nämlich - wie bereits Ende 2022 - rund 3 Prozent ein.
Angesichts der sehr unübersichtlichen Marktrisiken kann zwar etwas Optimismus nicht schaden, sollte aber nicht leichtsinnig machen. In jedem Fall empfiehlt sich eine professionelle Anlageberatung, um die zu den jeweiligen Vorstellungen passende Anlagestrategie zu ermitteln und umzusetzen.
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