Eine ganze Reihe Fonds haben 2016 einen sogenannten „Soft Close“ durchgeführt

Die Bedeutung eines "Soft Close" Viele Fonds nehmen kein Geld mehr an!

Eine ganze Reihe Fonds haben 2016 einen sogenannten „Soft Close“ durchgeführt. Das bedeutet, dass diese Fonds kein Geld mehr annehmen.

In den letzten Jahren gab es vereinzelt solche Maßnahmen, in 2016 wurden es jedoch auffallend viele. Für 2017 ist damit zu rechnen, dass sich der Trend dazu weiter verstärken wird. Viele Fonds denken mehr oder weniger laut über einen „Soft Close“ nach.

Warum?

Durch einen „Soft Close“ beschneidet eine Investmentgesellschaft den Mittelzufluss in die einzelnen Fonds. Im Wesentlichen dient eine solche Maßnahme dem Schutz der bestehenden Anleger. Durch ein immer weiter steigendes Fondsvolumen kann es nämlich zu deutlichen Verwässerungen des Anlageergebnisses des Fonds kommen. Auch gibt es viele Strategien, die nur durchführbar sind, wenn die Fondsvolumina nicht zu groß sind oder die nur zu bestimmten Zeiten Geld für Investitionen benötigen.

Es ist also ein gutes Zeichen, wenn man einen Fonds hat, der eine solche Maßnahme durchführt.

Wie?

Es gibt verschiedene Arten von „Soft Close“ Maßnahmen. Manche Gesellschaften unterbinden jegliche Mittelzuflüsse, andere lehnen Kauforders ab einer bestimmten Summe ab, wieder andere erlauben Bestandsinvestoren, weiterhin Anteile zu erwerben, nehmen aber keine neuen Investoren mehr an. Eine andere Maßnahme ist die Einführung eines Mindest-Ausgabeaufschlags, der nicht für den Vertrieb bestimmt ist, sondern als Einnahme für das Fondsvermögen – und somit für die Alt-Anleger dient.

Auswirkungen

Wenn Sie ein bestehender Investor in einem solchen Fonds sind, hat ein „Soft Close“ keinerlei direkte Auswirkung auf Ihre Anteile oder deren Preise. Da diese Maßnahme ja dem Schutz der Alt-Investoren und/oder der Fondsstrategie dient, ist regelmäßig davon auszugehen, dass ein Fonds mit einem „Soft Close“ eine bessere Performance hat, als wenn dieser Fonds weiterhin Geld annehmen würde.

Eine weitere, indirekte Auswirkung ist, dass im Falle von Markteinbrüchen oder größeren Rückgabeaufträgen der Fonds liquider ist, weil er weniger Volumina an Wertpapieren verkaufen muss. Auch das schützt wiederrum die bestehenden Investoren.

Wenn Sie einen Fonds kaufen möchten, der einen „Soft Close“ eingeführt hat, stehen Sie jedoch vor einem Problem. Selbst bei Fonds, die Zuflüsse in gewissem Umfang erlauben, kann es sein, dass die technische Abwicklung über die Banken und Plattformen einfach nicht mehr möglich ist. Die einzige Möglichkeit, einen solchen Fonds dann zu erwerben, ist über die Börse – sofern er dort gehandelt wird und Ihre Bank oder Plattform eine Anbindung an die entsprechende Börse haben. Dort müssen Sie dann meist einen höheren Preis bezahlen als der Fonds theoretisch wert ist.

Durch einen „Soft Close“ beschneidet eine Investmentgesellschaft den Mittelzufluss in die einzelnen Fonds."

Hier kann es für Bestandsinvestoren in Einzelfällen durchaus zu Opportunitäten kommen. Es gab in den letzten Monaten für solche Fonds teils so hohe Aufschläge an der Börse, dass wir den Kunden geraten haben, diese Aufschläge „mitzunehmen“ – also die Anteile an der Börse zu verkaufen und einen deutlichen Zusatzgewinn einzustreichen.

Resumeé

Ein „Soft Close“ – im Deutschen wird es leider oft nur als „Fondsschließung“ bezeichnet - ist also nichts Negatives, sondern sogar ein gutes Zeichen. Eine solche „Schließung“ bedeutet in diesem Fall NICHT, dass Sie Ihre Anteile nicht mehr zurück geben können.

Für Sie als bestehenden Anleger ändert sich dadurch nichts. Die Maßnahme schützt vor allem die zukünftige Performance Ihrer Anlage.

Wir freuen uns über jeden Fonds, den wir in den Kundenportfolios eingesetzt haben, der einen „Soft Close“ bekannt gibt. Somit können wir sicher sein, dass unsere Kunden etwas haben, was viele andere auch gerne haben möchten, aber nicht mehr bekommen.

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