Der Lebensmittelhandel ist einer der Bereiche, bei denen die Automatisierung noch nicht voll angekommen ist

Keine Rücksicht auf Ladenschlußzeiten Vollautomatisiert Einkaufen

Der Lebensmittelhandel ist einer der Bereiche, bei denen die Automatisierung noch nicht voll angekommen ist. Zwar gibt es schon jede Menge Selbstbedienung - von der Warenauswahl bis zur Bezahlung. Trotzdem ist der Lebensmittelhandel ganz überwiegend noch ein stationäres Geschäft mit viel Personal und jeder Menge Fläche.

Der Wettbewerb in der Branche ist knallhart, es wird mit engen Margen kalkuliert. Es verwundert nicht, dass mit neuen Formen experimentiert wird, die die Marktposition verbessern oder Kosten sparen könnten - am besten beides. Wer erfolgreich Innovationen am Markt etablieren kann, verschafft sich einen Wettbewerbsvorsprung.

Einkaufen rund um die Uhr jeden Tag

Der Online-Einkauf von Lebensmitteln ist zwar eine schon genutzte Option, hat aber den klassischen Supermarkt bisher nicht ernsthaft gefährden oder gar verdrängen können. Auch in Zukunft wird "zum Einkaufen gefahren oder gegangen". Aber der gewohnte Discounter könnte sein Gesicht verändern und mehr zum Automaten, denn zum Laden werden. In Oldenburg hat der Lebensmittelhändler Bünting bereits einen Testlauf mit einem vollautomatisierten Supermarkt gestartet.

Es handelt sich um einen Mini-Supermarkt, der mit 25 Quadratmetern Fläche auskommt. Der Kunde wählt an einem Display die gewünschten Produkte aus und erhält sie von einem Roboter aus dem Lagerbestand aufs Ausgabeband geliefert. Bezahlt wird anschließend per Karte wie gewohnt. Der vollautomatische Supermarkt bietet rund 500 Artikel des täglichen Grundbedarfs. Er ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr geöffnet, einfach im Betrieb und sehr günstig in den Kosten. Personal wird lediglich zur Befüllung benötigt, Fläche nur für den Automaten bzw. für Lagerhaltung.

Der Kunde wählt an einem Display die gewünschten Produkte aus und erhält sie von einem Roboter aus dem Lagerbestand aufs Ausgabeband geliefert."

Der Robo-Tante Emma-Laden?

Gedacht ist das Konzept für Standorte, wo man schnell "im Vorbeilaufen" einkauft - in Wohngebieten außerhalb der Innenstädte, an Unis, Bahnhöfen und ähnlichen Plätzen. Aber es sind Weiterungen denkbar. Der Mini-Supermarkt könnte sogar als Robo-Tante Emma-Laden auf das platte Land zurückkehren. Mit der Vollautomatisierung von Supermärkten haben auch andere sich schon versucht - so zum Beispiel Amazon mit seinem kassenlosen Marktkonzept "Amazon Go".

Die Technik ist dabei allerdings zu aufwendig und zu teuer für einen breiten Roll-out. Beim Mini-Supermarkt aus Oldenburg sieht das anders aus. Schlank und einfach aufgestellt erfüllt er beste Voraussetzungen für eine größere Verbreitung. Auf die weitere Entwicklung darf man gespannt sein.

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