Zwei Hedgefonds spekulieren gegen Wirecard

Viel Turbulenz Wie geht es mit Wirecard AG weiter?

Als digitaler Champion sorgte Wirecard für Schlagzeilen, aber nicht nur positive: Nachdem der Börsenwert explodiert war, sorgten negative Schlagzeilen für Turbulenzen - und ließen die Aktienkurse deutlich fallen.

Auf rund 25 Milliarden US-Dollar war der Börsenwert des Fintechs Wirecard nach oben geschossen, was das Unternehmen an der Deutschen Bank vorbei- und in den DAX einziehen ließ. Dann plötzlich wurden schwere Vorwürfe laut, es ginge finanziell nicht alles mit rechten Dingen zu.

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Wirecard: Schlagzeilengewitter und Kurschaos

Die Kursausschläge der Wirecard-Aktien tendierten vor allem nach unten, der Börsenwert sackte fast um die Hälfte durch - und das passt wenig zu einem DAX-Konzern. Die Meinungen zum Unternehmen gehen weit auseinander: Fondsmanager schauen zunehmend kritisch auf die Entwicklung, Analysten hingegen schieben die Schlagzeilen eher auf gezielte Attacken, die Spekulanten Tür und Tor öffnen - bis jetzt. 

Es begann mit Artikeln in der Financial Times, die vermeintlich verdächtige Praktiken bei Wirecard thematisierten. So sollten beispielsweise Mitarbeiter die Bücher mit Scheintransaktionen aufblähen, um ein größeres Finanzvolumen vorzutäuschen und so in Hongkong eine Lizenz zu erhalten - auf Anweisung des für den asiatischen Raum zuständigen Finanzchefs. Bislang konnten diese Anschuldigungen im Rahmen der laufenden Ermittlungen nicht belegt werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich das Unternehmen derartigen Vorwürfen ausgesetzt sieht, was nicht zuletzt an der eigenen Vergangenheit liegen könnte: Die ersten Wirecard-Kunden kamen aus der Erotik- und Glücksspielbranche. Darüber hinaus sind die Bilanzen nicht gerade als transparent zu bezeichnen, die Wachstumszahlen gründen vor allem auf Neukundengewinnung, weniger auf einem florierenden Kundenbestand. Ein wesentlicher Faktor sind vor allem Geschäfte mit Fintechs, die wohl auch Kredite von Wirecard erhalten - und naturgemäß ein hohes Risiko darstellen.

Fondsmanager schauen zunehmend kritisch auf die Entwicklung, Analysten hingegen schieben die Schlagzeilen eher auf gezielte Attacken."

Hedgefonds spekulieren gegen Wirecard

Wie es aussieht, spekulieren in erster Linie zwei Hedgefonds gegen Wirecard, beispielsweise Slate Path Capital mit enormen Leerverkaufspositionen. Die Short-Positionen umfassen bereits 1,42 Prozent des Wertes von Wirecard. 

Analysten stehen jedoch noch auf der Seite von Wirecard, allerdings gehen die Kaufempfehlungen zurück, die Kursziele wurden zurückgenommen, selbst Verkaufsempfehlungen werden ausgesprochen. Trotzdem gibt es noch ein interessantes Potenzial, das Anleger geschickt für sich ausnutzen können.

Sollten sich die Vorwürfe nicht bestätigen, ist durchaus eine Verdopplung des aktuellen Kurswertes möglich - und davon ist eine ganze Reihe der Bankanalysten überzeugt.

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