Jahrelang galt die öffentliche Förderung als unverzichtbar

Immer geringere Kosten Windkraft mit Aufwärtstrend

Jahrelang galt die öffentliche Förderung als unverzichtbar, wenn es um die Verbreitung erneuerbarer Energien geht. Nur mit staatlichen Subventionen waren und sind private wie gewerbliche Investoren bereit, in saubere Stromerzeugung aus Solarenergie oder Windkraft zu investieren. Doch der Förderbedarf sinkt.

Das zeigt sich deutlich am Beispiel Windkraft. Viele Anlagen, die heute errichtet werden, kommen mit wesentlich weniger Subventionen aus. Das belegen die jüngsten Ausschreibungen in diesem Bereich. 2015 war in Deutschland beschlossen worden, die Ökostromförderung schrittweise von festen Fördersätzen auf ein flexibleres System umzustellen, das auf Ausschreibungen beruht. Bei diesem Auktionssystem sagt der Staat, wie viel Energieerzeugung er aus Solaranlagen oder Windkraft benötigt. Den Zuschlag erhalten dann diejenigen Bieter, die die geringsten Subventionen verlangen.

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Subventionsbedarf drastisch gesunken 

Das neue System zeigt offenbar Wirkung - auch in anderen Ländern, wo es ebenfalls praktiziert wird. Bei einer kürzlich erfolgten Ausschreibung für den dänischen Ostsee-Windpark "Kriegers Flak" erhielt der schwedische Energiekonzern Vattenfall mit einer geforderten Förderung von nur 49,90 Euro pro Megawattstunde den Zuschlag. Der Förderbedarf lag hier 58 Prozent unter der ursprünglich veranschlagten Obergrenze - ein Rekord. Für Deutschland lassen sich ähnliche Beispiele anführen, auch wenn sie (noch) nicht so spektakulär sind. Der Steuerzahler darf sich über diese Entwicklung freuen, führt das neue System doch zu deutlichen Subventionseinsparungen. Allerdings gilt dies nur bei Neuanlagen. Existierende Windparks genießen Bestandsschutz und profitieren weiterhin von den alten Fördersätzen. 

Denn mit dem niedrigeren Subventionsbedarf nähert sich die saubere Energieerzeugung dem Punkt, wo sie sich von selbst trägt."

Viele Gründe für weniger Förderung 

Doch woran liegt es, dass viele Windkraft-Anbieter heute mit deutlich weniger Förderung auskommen als früher? Dafür gibt es eine ganze Reihe an Gründen. Da sind zunächst reine Größenvorteile. Moderne Offshore-Windparks arbeiten mit größeren Turbinen, die ein Mehrfaches an Strom im Vergleich zu herkömmlichen Turbinen erzeugen können. Gleichzeitig benötigen sie weniger Fundamente und sind damit auch nicht so wartungsaufwendig. Mehr Ergebnis bei weniger Aufwand, das bedeutet auch geringere Kosten. 

Bessere Turbinentechnologie sorgt überdies für mehr Effizienz bei der Stromerzeugung. Dank möglicher Großserienfertigung sinken auch die Produktionskosten. Ein weiterer Faktor ist der intensive Wettbewerb unter den Windkraft-Anbietern, der auf die Preise drückt. Es gibt große Player am Markt, die für den Einstieg in die Windenergie auch "strategische" Preise in Kauf nehmen, die nicht unbedingt gewinnbringend sind. Gefördert werden die günstigen Angebote auch noch durch die Niedrigzinsen, die die Finanzierungskosten in Grenzen halten. 

Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist diese Entwicklung zu begrüßen. Denn mit dem niedrigeren Subventionsbedarf nähert sich die saubere Energieerzeugung dem Punkt, aus dem sie sich von selbst trägt - was eigentlich das Ziel sein sollte.

Das Beispiel zeigt, dass Investitionen in nachhaltige Projekte zum technischen Fortschritt beitragen und sich gleichzeitig wirtschaftlich lohnen. Aus Sicht eines Anlegers, der nachhaltig anlegen möchte, empfiehlt sich die Streuung über nachhaltige Aktienfonds. Um sicherzugehen, dass die gewünschten Kriterien eingehalten werden und keine "Mogelpackung" erworben wird, sollte bei der Auswahl ein unabhängiger spezialisierter Berater hinzugezogen werden.

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