Vom Einklang mit der Natur kann bei Weitem keine Rede sein

Den kleinen Familienbetrieb gibt es kaum noch Zerstört Landwirtschaft die Umwelt?

Es lässt sich an wenigen Fingern abzählen, dass die intensive Landwirtschaft weder im Sinne der Umwelt noch der Qualität der Erzeugnisse sein kann. Und doch wird sich daran wohl nichts ändern.

Rinder und Schweine benötigen in der gängigen Massentierhaltung immer mehr Antibiotika und produzieren auf der anderen Seite Unmengen an Gülle, die wiederum das Grundwasser verseuchen. Monotoner Anbau auf Ackerflächen bietet keinen Lebensraum für Insekten und Vögel mehr, das Unkraut wird sukzessive resistent gegen die verstärkt eingesetzten Pestizide - ist dieser Zustand das erklärte Ziel der deutschen Landwirtschaftspolitik?

Die fatale Preisspirale: Landwirtschaft schädlich für Natur

Natürlich gehen Bauern schon seit Jahrhunderten gegen Unkraut vor und düngen ihre Felder, um ihre Erträge zu steigern. Es sei auch keinem landwirtschaftlichen Betrieb unterstellt, die Natur ganz gezielt belasten zu wollen, aber die Fakten stellen sich so dar. Wollen die Landwirte so günstig produzieren, dass sie unter dem Strich noch Gewinn machen, müssen sie zu derartigen Mitteln greifen - und sich damit unter dem Strich selbst ihre Arbeitsgrundlage vernichten.

Vom Einklang mit der Natur, der immer wieder beschworen wird, kann also bei Weitem keine Rede sein. Die Höfe sind zwangsläufig ebenso größer geworden wie die Schulden, mit denen Ställe und Equipment finanziert wurden. Brechen dann die Lebensmittelpreise noch weiter ein, rechnet sich der gesamte Betrieb nicht mehr: In den letzten zehn Jahren mussten rund 100.000 landwirtschaftliche Höfe aufgegeben werden, dabei handelt es sich um mehr als 25 Prozent. Damit gingen 110.000 Arbeitsplätze, die bislang Familienmitglieder innehatten, verloren.

Die Höfe sind zwangsläufig ebenso größer geworden wie die Schulden."

Die politischen Rahmenbedingungen: gefährliche Vernetzung

Der Bauernverband bringt sich als Interessenvertreter in die Diskussionen um die EU-Agrarreform ein, allerdings wirft die Ausrichtung Fragen auf: Präsident Joachim Rukwied fordert nämlich weniger Umweltauflagen und dafür mehr Geld, was eine Fortsetzung der bisherigen Politik bedeutet. Ein Blick auf die bestehenden Verflechtungen macht deutlich, dass diese fatale Botschaft keineswegs überraschen sollte. Die Funktionäre des Verbandes sitzen nämlich ebenso in wichtigen Positionen der Fleisch- und Düngemittel-Firmen wie in den Agrarausschüssen im Bund und in den Ländern. Warum sollten sie also Änderungen vorantreiben?

Ebenso willig erwiesen sich die Bundeslandwirtschaftsminister - zumindest mit wenigen Ausnahmen. Die Bedenken, die von Umweltverbänden und engagierten Bürgern geäußert werden, prallen jedoch auch am aktuellen Minister wirkungslos ab. Es bleibt noch viel zu tun.

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