Dem Markt fehlt eine Million Barrel Rohöl pro Tag

Ölpreis über 80 US-Dollar Nachfrage nach Öl steigt

Nun ist der Ölpreis doch über die wichtige Marke geklettert und das nicht ohne Grund: Die Nachfrage steigt, die OPEC verknappt - und Donald Trump verschärft die Lage noch.

Sie hielt lange stand, was nicht zuletzt den Interventionen Saudi-Arabiens geschuldet war: Bei 80 US-Dollar war mit jeder Ölpreissteigerung in den letzten Monaten Schluss. Irgendwie hatte der Markt sein gleichgewicht gefunden. Das ist augenscheinlich vorbei, im Gegenteil, die Ölpreise dürften noch deutlich anziehen.

Gezeitenwende auf dem globalen Ölmarkt

Die gute Konjunktur lässt den Verbrauch so ansteigen, dass die Förderung nicht mehr ausreicht - zumal spätestens ab November wichtige Ölproduzenten ausfallen. Im Zusammenspiel mit den wachsenden politischen Spannungen und der Eskalation des internationalen Handelsstreits ergibt sich eine Gemengelage, die den Ölpreis auf ein lange nicht mehr gesehenes Niveau hieven könnte

Seit dem Ende des Jahres 2014 profitierte die Welt von niedrigen Preisen. Damals begann der US-Fracking-Boom, der der OPEC ein dicker Dorn im Auge war und ist. Allerdings schlug der bewusst unterstützte Preissturz auch auf die OPEC-Mitglieder zurück - und das, ohne die US-Konkurrenz zum Einknicken zu bringen. Schritt für Schritt stiegen die Notierungen wieder an; seit diesem Frühjahr lag der Ölpreis wieder über 70 US-Dollar für das Fass, denn die Nachfrage stieg vor allem aus China und den USA. Weltweit wächst der Verbrauch derzeit so schnell, dass der Markt in absehbarer Zeit ins Defizit rutschen dürfte. Experten schätzen die Fehlmenge auf rund 200.000 Barrel täglich. Auch wenn zunächst die Lagerbestände abgebaut werden können, sind die nicht unbegrenzt.

Es droht ein teurer Öl-Winter." 

Der bange Blick geht Richtung November: Einerseits steigt hier wetterbedingt die Verbrauchsmenge, andererseits treten die US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft. Das bedeutet: Dem Markt fehlt eine Million Barrel Rohöl pro Tag. Nicht zu vergessen ist Venezuela, das bis vor einigen Jahren drei Millionen Barrel täglich produzierte - aktuell dürfte sich der Ausstoß auf unter eine Million reduziert haben, der Rückgang ist noch nicht abgeschlossen. 

Es bleibt nun abzuwarten, wie die OPEC reagiert: Deren  Mitgliedsstaaten könnten freie Kapazitäten von 2,7 Millionen Barrel täglich aktivieren, weit mehr als die Hälfte in Saudi-Arabien. Doch dort ist man an niedrigeren Preisen gar nicht interessiert. Ein weiterer Grund: Die US-Produktion stößt an ihre Grenzen, die Pipeline-Kapazitäten sind ausgeschöpft. Es ließen sich also gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen - es droht ein teurer Öl-Winter.

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