Heute kostet Öl rund 75 Dollar/Barrel

Vermutlich weiter steigende Ölpreise OPEC erhöht Fördermengen moderat

Anfang 2016 war der Ölpreis kurzzeitig unter 30 Dollar für ein Barrel der Sorte Brent gerutscht und hatte damit einen Tiefststand erreicht. Heute kostet Öl rund 75 Dollar/Barrel - mehr als doppelt so viel. Auf Jahressicht hat sich der Ölpreis um knapp 65 Prozent verteuert.

Für diesen bemerkenswerten Umschwung sind mehrere Faktoren verantwortlich: die gut laufende Weltwirtschaft, Fördermengen-Begrenzungen der OPEC und die explosive Lage im Nahen Osten, insbesondere nach dem Austritt der USA aus dem Iran-Atomabkommen. Jetzt hat die OPEC auf den Preisanstieg reagiert und in Abstimmung mit einigen Nicht-OPEC-Staaten eine moderate Erhöhung der Fördermengen beschlossen - offenbar zunächst ohne große Preiswirkungen.

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Eine Million Barrel mehr täglich - nicht genug?

Ab Juli soll die tägliche Ölförderung der OPEC-Staaten und anderer wichtiger Ölförderländer um eine Million Barrel ausgeweitet werden. Was gewaltig klingt, ist aber nur ein "Tropfen auf den heißen Stein". Gerade mal eine einprozentige Angebotssteigerung bedeutet die geplante Fördermengen-Erhöhung. Die Marktakteure zeigten sich denn auch von den OPEC-Beschlüssen enttäuscht. Sie hatten mehr erwartet.  

In der Folge machte der Ölpreis genau das Gegenteil, was eigentlich beabsichtigt war: die Verhinderung eines weiteren Preisanstiegs. US-Öl verteuerte sich um 3,5 Prozent auf 67,80 Dollar und der Preis für Brent-Öl stieg um zwei Prozent auf 75 Dollar. 

Die Mengenausweitung ist ein Kompromiss zwischen Fördererhöhungs-Befürwortern wie Saudi-Arabien und Russland und Gegnern wie Venezuela und Iran."

Zu dem Preisanstieg hat auch eine gewisse Skepsis beigetragen, ob die Ölförderländer überhaupt technisch in der Lage sind, ihre Förderung kurzfristig - wie beschlossen - zu erhöhen. Äußerungen des Energieministers der Vereinigten Arabischen Emirate hatten Zweifel in diese Richtung genährt.

Fördererhöhung ist ein Kompromiss

Trotz des Beschlusses - die Ölförderländer ziehen keineswegs an einem Strang. Die Mengenausweitung ist ein Kompromiss zwischen Fördererhöhungs-Befürwortern wie Saudi-Arabien und Russland und Gegnern wie Venezuela und Iran. 

Das erklärt das bescheidene Ausmaß. Sie wird vermutlich nicht ausreichen, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Von daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Ölpreise vorerst weiter steigen.

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