Starke Preissteigerungen Rohstoffe sind wieder da!
In den letzten Wochen sind einige Rohstoff-Preise geradezu explodiert. Betroffen sind nicht nur Öl und Gas, sondern auch viele Metalle und einige Agrarrohstoffe. Der aktuelle Preisschub ist vor allem dem Ukraine-Konflikt geschuldet. Aber schon vorher gab es einen klaren Aufwärtstrend.
Damit ist eine mehrjährige Phase sinkender bzw. niedriger Rohstoffpreise endgültig Vergangenheit. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Und jeder Rohstoffmarkt hat seine eigenen Gesetzmäßigkeiten. Trotzdem gilt die Feststellung: Rohstoffe sind wieder da! Grund genug, ihnen als Anleger auch wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
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Rohstoffe: Seit Pandemie-Tief im Aufwärtstrend
Ein bekannter Rohstoff-Index ist der S&P GSCI. Er setzt sich aus 24 Rohstoff-Futures zusammen. Energie-Rohstoffe machen zwei Drittel aus, Industriemetalle 8,3 Prozent, Edelmetalle 3,4 Prozent, pflanzliche Agrargüter 17,4 Prozent und Lebendvieh etwas über 4 Prozent. Der S&P GSCI gilt als guter Gradmesser für die Entwicklung der Rohstoffpreise insgesamt.
Den höchsten Wert mit über 860 Punkten erreichte der Index nach der Jahrtausendwende Mitte 2008 unmittelbar vor der Finanzkrise. Danach kam es zu einem jähen Absturz, gefolgt von einer relativen Erholung. Von 2015 bis 2019 pendelte der Index um die 400 Punkte. Der Ausbruch der Corona-Pandemie ließ ihn dann im März 2020 auf einen Tiefpunkt von rund 250 Punkten fallen. Seither geht es mehr oder weniger kontinuierlich aufwärts. Aktuell notiert der S&P GSCI bei über 700 Punkten.
Rohstoffe sind wieder da! Grund genug, ihnen als Anleger auch wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken."
Diversifizierung und Inflationsschutz - Rohstoffe im Portfolio
Bis zum Ausbruch des Ukraine-Krieges ließen vor allem "pandemische Gründe" die Preise steigen. Die Erholung der Wirtschaft nach Corona-bedingtem Stillstand sorgte für vermehrten Rohstoffbedarf. Das Angebot konnte sich nicht so schnell an die Nachfrage anpassen, hinzu kamen Lieferstörungen - steigende Preise waren und sind die logische Konsequenz. Daneben sind längerfristige Faktoren wirksam. Die digitale Revolution und die grüne Transformation benötigen ganz bestimmte Rohstoffe, deren Preise sich entsprechend überproportional erhöhen.
Die Verteuerung der Rohstoffe hat der Inflation starken Auftrieb gegeben und Zinsängste geschürt. Für Anleihen und zum Teil auch Aktien bedeutet das eine Belastung. Rohstoffe gelten dagegen als ein guter Inflationsschutz. Nicht zuletzt deshalb schwächelten die Rohstoff-Preise in Zeiten geringer Inflation. Doch die Zeiten haben sich geändert. Rohstoffe im Portfolio können zur Diversifizierung beitragen und vor Geldentwertung schützen.
Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de