Künftig wird die Thyssenkrupp-Aktie im MDAX zu finden sein

Traditionelle Firmen im Abstieg Thyssenkrupp wird aus dem DAX fliegen

Ende September 2018 notierte die Thyssenkrupp-Aktie kurzzeitig über 23 Euro. Heute - fast genau ein Jahr später - liegt der Kurs gerade noch um die 11 Euro. Das ist weniger als die Hälfte. Dieser Kursverfall beschert der Aktie jetzt den Abstieg aus dem DAX. Damit verlässt ein weiterer Traditionswert den Deutschen Aktienindex. Künftig wird die Thyssenkrupp-Aktie im MDAX zu finden sein.

Jedes Jahr im September wird die DAX-Zusammensetzung einem Revirement unterzogen. Unternehmen, die die Kriterien für die Indexzugehörigkeit nicht mehr erfüllen, müssen ausscheiden. Der Börsenwert der im Streubesitz befindlichen Aktien eines Unternehmens spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Sinkt der Kurs drastisch, wie bei Thyssenkrupp der Fall, verringert sich der Börsenwert entsprechend und die kritische Grenze für die Index-Zugehörigkeit ist schnell erreicht

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Stahl-Konzern mit schwierigem Umfeld und falschen Entscheidungen

Der Verfall der Thyssenkrupp-Aktie ist zum großen Teil hausgemacht. Ungünstige Rahmenbedingungen und Einflüsse haben den Abstieg verstärkt. Einst standen die Namen Thyssen und Krupp fast als Synonyme für Stahl aus Deutschland. Der Wettbewerb im internationalen Stahlgeschäft ist hart. Es bestehen weltweit Überkapazitäten, US-Strafzölle auf Stahlimporte wirken belastend, ebenso Kosten für CO2-Emissionsrechte und die Entwicklung der Rohstoffpreise. Hinzu kommt, dass Thyssenkrupp als wichtiger Automobilzulieferer mittelbar von den Problemen der Autohersteller betroffen ist.

Der Versuch, die eigenen Stahlwerke in ein Joint Venture mit dem indischen Stahlproduzenten Tata Steel einzubringen, scheiterte am Widerstand der EU-Kommission, die zu viel Marktmacht fürchtete. Auch der Plan, den Konzern in zwei Teile aufzuspalten - einen Stahl-Hersteller und ein Technologie-Unternehmen -, ging wegen zu erwartender hoher Steuernachzahlungen nicht auf. Zudem drückt dem Konzern ein Schuldenberg aus Fehl-Investments in der Vergangenheit. Die Absicht, Tafelsilber zu verkaufen, um sich Luft und frisches Geld zu verschaffen, brachte bisher nicht die gewünschte Entlastung.

Dem Konzern drückt ein Schuldenberg aus Fehl-Investments in der Vergangenheit."

Wer folgt Thyssenkrupp nach

Maue Geschäftszahlen, schmaler Gewinn und die Ungewissheit, wie sich Thyssenkrupp künftig strategisch aufstellt - das kann nur auf den Börsenkurs drücken. Von daher verwundert der Kursverfall nicht. Denn Börsenkurse spiegeln vor allem künftige Erwartungen wieder. Für optimistische Hoffnungen bietet die Thyssenkrupp-Aktie derzeit zu wenig Anhaltspunkte.

Noch wird spekuliert, wer an die Stelle der Thyssenkrupp-Aktie tritt. Heiße Kandidaten sind MTU Aero Engines und die Deutsche Wohnen. In den nächsten Tagen wird Klarheit herrschen.

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