Jeder Arbeitnehmer hat per Gesetz Anspruch auf die Einrichtung einer selbst finanzierten Direktversicherung

Betriebliche Vorsorge in der Praxis Vor- und Nachteile einer Direktversicherung

Sie wird als einfachste Form der betrieblichen Altersversorgung am häufigsten genutzt, jeder Arbeitnehmer hat einen gesetzlichen Anspruch auf Abschluss: die Direktversicherung. Es gibt Gründe für, aber auch einige gegen einen Abschluss.

Jeder Arbeitnehmer hat per Gesetz Anspruch auf die Einrichtung einer selbst finanzierten Direktversicherung. Dazu wird ein Teil vom Bruttoeinkommen abgezogen, um in eine kapitalbildende oder fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherung investiert zu werden. Das bringt etwas Aufwand für das Unternehmen, spart ihm auf der anderen Seite jedoch Sozialabgaben für den umgewandelten Teil des Gehalts. Auch der Arbeitnehmer profitiert, er sollte aber ebenfalls die Nachteile im Blick haben.

Direktversicherung: Rendite durch Einsparung von Steuern und Sozialabgaben

Angesichts der nun schon seit Jahren auf einem extrem niedrigen Niveau verharrenden Zinsen kann die Direktversicherung wenigstens mit der Einsparung von Sozialabgaben und Lohnsteuer punkten: Der umgewandelte Gehaltsteil wird vor Berechnung der Lohnnebenkosten an die Versicherung abgeführt. Auch wenn der Arbeitgeber als Vertragspartner der Versicherungsgesellschaft auftritt, bestehen für den Arbeitnehmer keine Risiken: Die Ansprüche aus dem Vertrag werden ihm unverfallbar abgetreten.

Weitere Vorteile können sich eröffnen, wird eine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung als Direktversicherung abgeschlossen oder zumindest eingeschlossen: In der Regel können gesundheitlich vorbelastete Arbeitnehmer mit einer einfachen oder fehlenden Gesundheitsprüfung und damit größeren Chancen auf Versicherungsschutz rechnen. Sollten sie nur selten den Arbeitgeber wechseln, hält sich auch der Aufwand bei der Übertragung des Vertrages in Grenzen. Den größten Vorteil haben jedoch privat Krankenversicherte, die nämlich auf die Renten aus der Direktversicherung im Gegensatz zu den Pflichtversicherten keine Krankenversicherungsbeiträge zahlen müssen.

Gravierende Nachteile im Vorfeld genau abwägen

Damit ist auch schon das größte Problem der Direktversicherung angesprochen: die Belastung mit Steuern und Krankenversicherungsbeiträgen im Rentenbezug. Selbst bei Einmalauszahlungen sind diese innerhalb von zehn Jahren abzuführen, was naturgemäß jegliche Rendite auffrisst.

Insbesondere bei regelmäßigen Jobwechseln ist der Abschluss einer Direktversicherung kritisch zu überdenken."

Ein weiterer Nachteil wird gerne unterschätzt: Die Direktversicherung reduziert das Bruttoeinkommen, was sich zwangsläufig auf die Sozialleistungen, beispielsweise das Kranken- oder Arbeitslosengeld, aber auch die gesetzliche Rente auswirkt. Es werden weniger Sozialabgaben abgeführt - dafür werden auch geringere Anwartschaften erworben.

Die Auswahl der Versicherungsgesellschaft, die die Direktversicherung übernimmt, obliegt dem Arbeitgeber - damit hat der Arbeitnehmer weder Einfluss noch kann er die damit verbundenen Kosten oder die Rentabilität des Investments prüfen. Insbesondere bei regelmäßigen Jobwechseln ist der Abschluss einer Direktversicherung kritisch zu überdenken: Es stehen dann nämlich ebenso regelmäßig die Verhandlungen mit dem neuen Arbeitgeber an, ob er den Vertrag übernimmt. Die Übertragung des Guthabens, sollte er auf einer anderen Form bestehen, kostet wiederum Zeit und Geld - hier gibt es mit Sicherheit rentablere Alternativen.

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.