Die ewige Jugend Aktien: Anti-Aging-Produkte gefragt
Anti-Aging ist ein Schlagwort, das gerne bei der Vermarktung von Kosmetika verwandt wird - und eine Lüge zugleich, denn der Alterungsprozess lässt sich mit noch so effektiven Schönheitsprodukten nicht aufhalten. Dem Erfolg von Kosmetik-Aktien tut das keinen Abbruch. Die Branche konnte in den ersten Monaten dieses Jahres eine sehr gute Geschäftsentwicklung verzeichnen.
Die Aktien der führenden Beauty-Konzerne legten denn auch seit Jahresbeginn deutlich zu. Bei L'Oreal, Estée Lauder, Beiersdorf und Henkel stiegen die Kurse im zweistelligen Bereich und auch Unilever konnte mit neun Prozent Plus bei seinen Aktien überzeugen. Jedes der genannten Unternehmen erreichte bei den Kursen in den letzten Wochen Rekordwerte. Diese Entwicklung ist der guten Geschäftslage geschuldet - und der Erwartung, dass das so bleibt.
Authoir
Kosmetik-Aktien profitieren international
Im vergangenen Jahr konnte die Kosmetik-Industrie weltweit einen Umsatz von 120 Milliarden US-Dollar erzielen, 5,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Wachstumstreiber waren der nordamerikanische Markt und die stärkere Nachfrage aus Schwellenländern, wo sich immer mehr Menschen die Pflegeprodukte leisten können. Die stetig zunehmende Weltbevölkerung ist ein weiterer Garant für zukünftigen Geschäftserfolg. Zur erfreulichen Entwicklung des vergangenen Jahres hat auch der starke Dollar beigetragen, der die Kosmetika aus Europa verbilligt hat. Von daher überrascht der Aktien-Höhenflug nicht.
Aktien-Analysten sind optimistisch
Auch in diesem Jahr gehen die Analysten von erfreulichen Daten aus. Besonders positiv dürften sich Produkte im Premium-Segment entwickeln. Hier wird mit einer Umsatzzunahme von 5 Prozent gerechnet, bei Massenprodukten geht man von einem etwas geringeren Wachstum in Höhe von 3,5 Prozent aus. Besonders gut kommen die Produkte bei Kunden an, die international unterwegs sind. Jeder neunte Flugreisende kauft Schönheitsprodukte am Flughafen.
Gesundheits- und Schönheitsprodukte haben Hochkonjunktur.
Die positiven Zahlen sollten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kosmetik-Markt insgesamt als schwierig gilt. Er ist stark von Trends abhängig, die immer wieder mal wechseln - ein Risikofaktor. Bei der Produktgestaltung müssen unterschiedliche Bedürfnisse der einzelnen Altersgruppen berücksichtigt werden, auch eine ethnisch-kulturelle Differenzierung ist notwendig. Es gibt zahlreiche konkurrierende Marken und der Wettbewerb wird - vor allem bei Massenkosmetika - häufig über Preiskämpfe ausgetragen.
Kosmetik-Aktien: auch Risiken sind vorhanden
In den europäischen Kernländern hat sich die Nachfrage überdies nicht ganz so gut entwickelt. Das Wachstum blieb hier hinter den anderen Märkten zurück. Und gerade in Deutschland lag die Nachfrage nach den gewinnträchtigen Premium-Produkten unter den Erwartungen. Sollte der Euro weiterhin so stark bleiben wie im Augenblick, könnte im Jahresverlauf auch das Geschäft in Nordamerika und den Schwellenländern darunter leiden. Mit dem Höhenflug der Aktien wäre es dann wohl vorbei.