Die überlegene Anlageform unterrepräsentiert Aktien brauchen einfach Zeit
Der Anteil der Aktionäre in Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern nach wie vor gering. Während hierzulande nur etwa sechs bis sieben Prozent der Bürger Aktien besitzen, erreichen die Aktionärsquoten in den USA, Großbritannien, Schweden oder der Schweiz Werte zwischen 20 und 25 Prozent.
Diese "Aktienmuffligkeit" der Deutschen hat mehrere Ursachen. Ein Grund für den Unterschied besteht darin, dass die Alterssicherung bei uns trotz aller Schwächen immer noch stark auf der gesetzlichen Rente basiert. In den Ländern mit einer stärkeren Aktienkultur haben dagegen kapitalgedeckte Altersvorsorgesysteme wesentlich größere Bedeutung. Eine andere Ursache für die Zurückhaltung ist die typische Risikoscheu deutscher Anleger. Das erklärt, warum trotz Zinsen nahe Null ein Großteil der Ersparnisse verzinslich angelegt wird, Aktien haftet dagegen das Odium des Verlustrisikos an.
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Die Statistik spricht für die Aktie
Negativ-Erfahrungen - zum Beispiel mit der T-Aktie - mögen dabei ebenso eine Rolle spielen wie Erinnerungen an geplatzte Blasen. Die Crashs im Zuge der Dotcom-Blase oder der Finanzkrise liegen noch nicht lange zurück. Dabei wird das Risiko des Aktien-Investments oft überschätzt, was auch daran liegt, dass Aktien eher kurzfristig und spekulativ denn als langfristige Möglichkeit systematischer Vermögensbildung gesehen werden. Dabei wäre es längst Zeit für einen Perspektivwechsel.
Denn die Statistik spricht für ein langfristiges Aktien-Investment. Betrachtet man für Deutschland dreißigjährige Anlagezeiträume für Aktien im Vergleich zu Staatsanleihen, gab es seit 1954 keinen Zeitraum, in dem man mit Aktien schlechter gefahren wäre als mit Anleihen. Auch bei 25jährigen Zeiträumen schnitten Anlagen in Staatsanleihen nur einmal besser ab. Noch stärker zeigt sich die Vorteilhaftigkeit von Aktien, wenn man nicht Einmalanlagen unterstellt, sondern kontinuierliches Investieren, wie es für private Altersvorsorge typisch ist. Dann reduziert sich nämlich die Schwankungsbreite der Rendite, weil hier der sogenannte "Cost-Average-Effekt" zum Tragen kommt. Zeitpunkte für den "richtigen" Ein- und Ausstieg werden bei dieser Aktienstrategie weitgehend irrelevant.
Eine andere Ursache für die Zurückhaltung ist die typische Risikoscheu deutscher Anleger."
Langer Atem reduziert das Risiko
Das Risiko wird auch häufig deshalb überschätzt, weil die Tendenz zum Ausgleich von Kursschwankungen über längere Anlagezeiträume übersehen wird.
Das Risiko eines dreißigjährigen Anlagezeitraums ist in diesem Sinne geringer als das durchschnittliche Risiko von sechs fünfjährigen Anlagezeiträumen. Dennoch gilt natürlich weiterhin, dass Aktien riskanter sind als verzinsliche Anlagen. Dafür lassen sie aber auch eine höhere Rendite erwarten.
Mit der richtigen Strategie und genügend "langem Atem" können Sie jedoch das Aktienrisiko in Grenzen halten - zum Beispiel mit Fondssparplänen, die Aktien-ETF einsetzen. Damit können Sie in den Aktienmarkt als Ganzes investieren. Unabhängige Finanzberatung hilft Ihnen dabei, dafür die geeignete Auswahl zu treffen.