Morningstar untersucht aktive Fondsmanager Aktive Fonds performen schlecht
Aktives Fondsmanagement verspricht Anlegern, besser als der Markt zu performen. Das soll erreicht werden, indem man bei Papieren gezielt Selektion betreibt. Es wird bevorzugt auf Titel gesetzt, die überdurchschnittliche Renditen erwarten lassen. "Underperformer" werden dagegen aussortiert. Klingt gut, gelingt bloß in der Realität meist nicht.
Das beweist wieder einmal Morningstar. Das Analysehaus hat aktiv gemanagte US-Aktienfonds über einen Zeitraum von mehreren Jahren näher untersucht. Dabei zeigten sich enttäuschende Ergebnisse. Mehrheitlich gelang es dem jeweiligen Fondsmanagement nicht, seinen relevanten Vergleichsindex zu schlagen. Anleger wären mit ETFs - börsengehandelten Indexfonds, die lediglich die Marktentwicklung nachbilden - besser gefahren.
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Drei mögliche Ansätze für aktives Fondsmanagement
Es gibt laut Morningstar drei Ansätze für aktives Fondsmanagement, um Überrenditen zu erreichen:
- Es werden gezielt Papiere erworben, die sich nicht im Vergleichsindex wiederfinden. Diese sollen dann dafür sorgen, dass der Fonds sich besser entwickelt als der Vergleichsindex;
- Man investiert überproportional in besonders aussichtsreiche Branchen. Das ist letztlich gleichbedeutend mit einer Gewichtsverschiebung im Verhältnis zum Vergleichsindex;
- Es kommen bestimmte Anlagestile zum Einsatz: man setzt auf Überperformance versprechende Nebenwerte, Value- oder Growth-Aktien. Gerade hier ist die Selektion entscheidend.
Ernüchternde Resultate, wohin man schaut
Die erste Strategie ist nach Feststellung von Monrningstar seit 2009 durchweg schiefgegangen. Die Hoffnung, dass sich Werte außerhalb von Vergleichsindizes besser entwickeln, habe sich nicht erfüllt - im Gegenteil. Etwas differenzierter ist das Urteil beim zweiten Ansatz - den Branchenwetten. Wer sich hier USA-bezogen auf Pharma- oder Technologiewerte konzentriert hat, konnte damit durchaus erfolgreich sein. Auch Finanztitel seien gut gelaufen. Allerdings deckten diese drei Branchen bereits die Hälfte des US-Marktes ab. Dieser hohe Anteil mache es nicht einfach, deutlich bessere Ergebnisse als der Gesamtmarkt zu erzielen. Außerdem kommt es natürlich auf die "richtigen" Branchenwetten an.
Auch nicht aufgegangen ist laut Morningstar das Kalkül mit bestimmten Anlagestilen."
Auch nicht aufgegangen ist laut Morningstar das Kalkül mit bestimmten Anlagestilen. Offenbar seien die Rendite-Unterschiede bei Nebenwerten, Value- und Growth-Titeln im Vergleich zum Gesamtmarkt in den vergangenen Jahren deutlich geringer geworden oder sogar verschwunden. Wer auf entsprechende Strategien vertraut hat, konnte daher keinen oder nur einen geringen Mehrwert erzielen.
Sind Indexfonds schuld?
Mancher aktive Fondsmanager gibt den Indexfonds die Schuld am eigenen enttäuschenden Abschneiden. Der ETF-Boom habe die Kurse allgemein nach oben getrieben, was es wesentlich schwerer mache, "überzuperformen". Der Morningstar-Analyse zufolge ist das ein Scheinargument. Es sei vielmehr so, dass das aktive Fondsmanagement den Erfolgsnachweis seiner Ansätze bisher schuldig geblieben ist. Das gelte gerade mit Blick auf die Anlagestile. Für Anleger, die sich zwischen aktiven Fonds und ETFs entscheiden wollen, sicher eine interessante Erkenntnis.
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