Märkte und Verbraucher entscheiden America first floppt
Als Donald Trump sein Amt antrat, ging bei den Handelspartnern der Vereinigten Staaten die Furcht vor einem neuen Protektionismus um. Vor allem die südlichen US-Nachbarn in Lateinamerika sahen sich von Trump's Motto "America first" bedroht. Zwölf Monate später ist die Angst weitgehend verflogen.
Denn wie so oft folgten den vollmundigen Versprechen und Ankündigungen nur wenige konkrete Taten. Der Handel mit den Vereinigten Staaten floriert, wozu die gut laufende US-Konjunktur ihren Teil beiträgt. Doch einige Unwägbarkeiten bleiben. Zu erratisch und unberechenbar ist der Kurs des amerikanischen Präsidenten.
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Kanada und China führend beim US-Außenhandel
Einstweilen müssen die US-Bürger aber auf liebgewordene Produkte aus dem Ausland nicht verzichten. Das Außenhandelsvolumen ist nicht geringer geworden, sondern sogar gewachsen. Bei den Handelspartnern führt Kanada die Liste mit einem Volumen von 290,2 Mrd. Dollar an. Knapp dahinter folgt die Volksrepublik China mit 289,1 Mrd. Dollar. Mexiko ist der wichtigste Handelspartner in Lateinamerika mit 273,9 Mrd. Dollar. Die Mexikaner liefern vor allem Autos und Fleisch in die USA. Deutschland nimmt mit 82,2 Mrd. Dollar nach Japan Platz fünf ein. Bei allen genannten Handelspartnern sind die USA Netto-Importeur.
Bei seinem Amtsantritt fokussierte sich Trump zunächst auf China. Der Ausstieg aus dem transpazifischen Freihandelsabkommen war einer seiner ersten Schritte. Danach folgte aber nur noch wenig. Sah es anfangs so aus, als ob der US-Präsident zur Volksrepublik auf Konfrontationskurs gehen würde, hat sich das Verhältnis - nicht zuletzt wegen des Nordkorea-Konfliktes - erstaunlich konfliktfrei entwickelt. Nur gelegentliche Nadelstiche wie die jüngsten Strafzölle auf Solarmodule und Waschmaschinen aus Fernost stören das harmonische Bild.
Viele Drohungen, aber wenig Taten
Ähnlich sieht es mit Blick auf Lateinamerika aus. Mexiko fungiert weiterhin als verlängerte Werkbank der USA. Mit allzu harter Abschottung würde sich die US-Wirtschaft selbst schaden. So blieb es bisher vor allem bei Drohungen.
Mexiko fungiert weiterhin als verlängerte Werkbank der USA."
Mexikanische Produkte sind wegen ihrer Qualität und günstiger Preise dank niedriger Lohnkosten nach wie vor geschätzt. Für den amerikanischen Verbraucher zählt beim Kauf "America first" offenbar weniger, als dass das Produkt überzeugt.
Das ist auch für deutsche Exporteure ein gutes Zeichen. Hier gab es zwar ebenso bereits Schimpfkanonaden vom US-Präsidenten. Dem Exporterfolg hat das nicht geschadet.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.