Finanzkrise verarbeitet Amerikanischen Banken geht es richtig gut
Das Bild könnte kaum gegensätzlicher sein. Zehn Jahre nach der Finanzkrise tun sich deutsche Großbanken schwer, zu alter Größe zurückzufinden. Ihre Aktien sind im Keller. In den USA - dem Ursprungsland der Krise - floriert dagegen die Bankwirtschaft. Es ist fast so, als hätte es die Pleiten von Lehman Brothers & Co nie gegeben.
Allein im ersten Halbjahr 2018 haben die zehn größten amerikanischen Banken einen Gewinn von 68 Mrd. Dollar eingefahren, 19 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Damit waren sie doppelt so erfolgreich wie europäische Geldhäuser, von deutschen ganz zu schweigen. Das schlägt sich auch in der Börsen-Bewertung nieder.
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US Banken Börsenstars - deutsche Institute fliegen raus
JP Morgan Chase - die größte US-Bank - kommt aktuell auf einen Börsenwert von 380 Mrd. Dollar und rangiert damit im Ranking der wertvollsten US-Unternehmen hinter Apple und Microsoft auf Platz 3. Gegenüber dem Stand bei Ausbruch der Finanzkrise hat sich der Aktienkurs fast verdreifacht. Auch andere US-Institute stehen blendend da. Selbst die vergleichsweise gering bewertete Citigroup bringt mit 177 Mrd. Dollar immer noch siebeneinhalb mal so viel Börsenwert auf die Waage wie die Deutsche Bank.
Die Kurse von Deutscher Bank und Commerzbank sind dagegen fast mitleiderregend. Beide Aktien notieren in einer Größenordnung von einem Zehntel ihres Wertes vor der Finanzkrise. Die Commerzbank durfte sich gerade aus dem DAX verabschieden, die Deutsche Bank ereilte das gleiche Schicksal beim Euro Stoxx 50. Sowohl national wie international spielen beide Institute längst nicht mehr in der ersten Aktien-Liga mit.
Darum geht es amerikanischen Geldhäusern besser
Woran liegt es, dass die amerikanische Bankindustrie viel besser performt? Zunächst einmal daran, dass man auch nach der Konsolidierung infolge der Finanzkrise weiter auf Wachstum gesetzt hat. Dabei schluckten gesunde Institute - zum Teil mit staatlicher Unterstützung - angeschlagene Banken. Das mag zunächst eine schwer verdauliche Kost gewesen sein, bot aber Chancen, vom später einsetzenden und bis heute anhaltenden Konjunkturaufschwung in den USA zu profitieren.
Allein im ersten Halbjahr 2018 haben die zehn größten amerikanischen Banken einen Gewinn von 68 Mrd. Dollar eingefahren."
Die Trump'sche Steuersenkungspolitik und die wieder aufgenommene Deregulierung haben die Rahmenbedingungen zusätzlich verbessert.
Kein Wunder, dass die Gewinne sprudeln.
Deutsche Banker können einstweilen nur neidisch über den Atlantik blicken und auf bessere Zeiten hoffen.
Die sind allerdings einstweilen nicht in Sicht.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.