Angekommen in der realen Unternehmerwelt Apple hat den Glanz verloren
Das iPhone von Apple hat viel vom Glanz vergangener Tage verloren. Zudem fehlt es dem Konzern an neuen Ideen und er hat ein Marketingproblem. Unter Tim Cook hat sich der IT-Riese in ein ganz gewöhnliches Unternehmen verwandelt.
Vor wenigen Tagen konnte Apple die Erwartungen der Börsenteilnehmer nur mit Mühe erfüllen, obwohl die Analysten die Messlatte für die zu erwartenden Resultate besonders niedrig angelegt hatten. Der Konzern setzte statt der geschätzten 40 Millionen iPhones 400.000 Geräte mehr ab. Der prognostizierte Konzernumsatz von 42.1 Milliarden wurde um 300 Millionen Dollar übertroffen. Die überaus bescheidenen Ergebnisse genügten dieses Mal jedoch für einen Höhenflug der Aktie.
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Das iPhone - die zuverlässigste Umsatzquelle bei Apple
Seit der Konzern das Mobiltelefon 2007 erstmals dem Publikum vorgestellt hat, wurden mehr als eine Milliarde Geräte verkauft. Quartal für Quartal sorgen seither 75 Millionen abgesetzter Smartphones für kontinuierlichen Umsatz. Mit dem iPhone erzielt das Unternehmen mittlerweile zwei Drittel des gesamten Umsatzes und wurde zur global wertvollsten Marke.
Smartphones werden zum Alltagsprodukt
Auf allen Kontinenten besitzen Verbraucher bereits Mobiltelefone mit Internetzugang, denn Apple ist längst nicht mehr der einzige Anbieter. Zudem halten die Geräte länger als von den Herstellern gedacht und die meisten Kunden sehen weder Bedarf für eine Neuanschaffung noch für regelmäßige Updates. Der Konzern verkauft, wie seine Mitbewerber, seit diesem Jahr deutlich weniger Telefone. Die Konkurrenz aus Fernost versucht, das Manko mit vorgezogener Vorstellung neuer Modelle auszugleichen. Die Medien geben die Schuld am schlechten Abschneiden des Konzerns nahezu ausschließlich Tim Cook.
Tim Cook vernachlässigt das Marketing
Als Apple noch von Steve Jobs geleitet wurde, investierte der Konzern erhebliche Summen in das Marketing und machte damit das iPhone zu einem unverzichtbaren Gegenstand. Sein Nachfolger Tim Cook nimmt das Marketing nicht in seiner Wichtigkeit wahr und konzentriert sich mehr auf die Senkung von Kosten. Wenn der IT-Riese jedoch das Sparen anfängt, fragen sich die Verbraucher zu Recht, warum sie bei dem Unternehmen vergleichsweise hohe Produktpreise bezahlen sollen.
Mit dem iPhone erzielt Apple zwei Drittel des gesamten Umsatzes und wurde zur global wertvollsten Marke."
Feinjustierung genügt nicht
Wenn Sie sich ein aktuelles iPhone zulegen möchten, dann wahrscheinlich nur aufgrund gegebener Neuerungen. Und genau damit tut sich Apple zunehmend schwerer. Es wurden in den letzten Jahren keine neuen Produkte erfunden, vielmehr verpassten die Konstrukteure bereits im Verkauf stehenden Geräten schlichte Designänderungen. Mit geringfügigen Preisnachlässen für diverse Modelle beschäftigt, verpasst der Konzern aus Sicherheitsgründen die wirklichen Herausforderungen der Gegenwart.
Es ist daher kein Wunder, dass der einst wertvollste IT-Konzern der Welt seit Februar 2015 mehr als 230 Milliarden Dollar an Unternehmenswert verloren hat. Apple entwickelt sich für Experten immer mehr zu einem herkömmlichen Technologiekonzern, da das Erfolgsrezept von Steve Jobs offenbar nicht einfach zu wiederholen ist.